"Die junge Generation stellt entscheidende Fragen"
Sonia Tissot-Daguette auf zweitem Platz beim Abiturpreis
„Unsere Demokratie steht unter Druck – von Feinden unserer Verfassung von innen und durch Russlands Überfall auf die Ukraine auch von außen. Umso wichtiger sind überzeugte Demokratinnen und Demokraten, die sich Wissen über politische Zusammenhänge aneignen und für unsere Gesellschaft eintreten", meint Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Der Landtag fördert daher mit dem Abiturpreis „Politik und Gesellschaft“ die Auseinandersetzung mit politischen Zusammenhängen, ob regional, national oder international. 111 Arbeiten wurden heuer eingereichte. "Sie alle zeigen, dass wir trotz allem optimistisch sein können", so AIgner, "denn die junge Generation stellt entscheidende Fragen, befasst sich in aller Tiefe mit ihnen – und hat schon jetzt die Fähigkeit, Lösungen aufzuzeigen. Das gilt für die Preisträgerinnen in besonderem Maß. Dass alle vier Auszeichnungen an junge Frauen gehen, ist nicht nur bemerkenswert, sondern zeigt auch die Leistungsfähigkeit von Frauen. Ich gratuliere sehr herzlich zum bestandenen Abitur und diesem besonderen Preis!“ Zu den Preisträgerinnen gehört Sonia Tissot-Daguette vom Gymnasium Fürstenried, die sich mit dem Umbruch in Äthiopien beschäftigt hatte.
Die im Bayerischen Landtag geehrten Preisträgerinnen verfügen über ein exzellentes Fachwissen und brillieren durch herausragende Rechercheergebnisse zu gesellschaftspolitischen Themen nationaler und internationaler Art, würdigte auch Kultusminister Michael Piazolo die jungen Frauen: „Ich bin sehr beeindruckt, auf welch hohem wissenschaftlichen Niveau und mit welcher Akribie Sie die einzelnen Themen beleuchtet haben. Die Themen sind dabei ebenso interessant wie vielfältig und reichen von der Beschäftigung mit fremden Gesellschaften und Staatsformen wie China bis hin zu globalen Themen wie Feminismus und Social Media. Mit Blick auf die zahlreichen Einsendungen kann ich es nur begrüßen, wenn sich die junge Generation so engagiert mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt. Gerade in Zeiten, in denen demokratiefeindliche Sprüche wiederaufleben und antisemitistische Kommentare im Netz grassieren, brauchen wir junge Menschen mit einer starken Meinung und die den Wert unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung erkennen und dafür Flagge zeigen." Piazolo dankte auch an allen Geschichts- und Sozialkundelehrkräfte, die unter großem Einsatz Politische Bildung für die Schülerinnen und Schüler ideen- und abwechslungsreich gestalten und demokratische Werte erfahrbar machen – ob mit Juniorwahlen, Aktionen im Rahmen von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" oder Gesprächsterminen mit Lokalpolitikern.
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