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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Säulen sind nicht willkommen
Bürgergremium lehnt "mehr Litfaß" ab
"Wir lehnen alle ab", ist sich der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) zu neuen Litfaßsäulen im Viertel einig. An sechs Orten war die Aufstellung solcher Säulen beantragt worden. Für den BA gibt es im Viertel aber bereits genug davon. Vor allem Sicherheitsbedenken und eine zusätzliche Versiegelung von Flächen führe der BA gegen die Säulen ins Feld, erklärte Inga Meincke (Grüne). Alle vorgeschlagenen Säulen lehnte der BA ab.
Sechs mal Nein
So sieht der BA in einer neuen Litfaßsäule auf dem grünen Mittelstreifen der Boschetsrieder Straße (an der Wendeschleife östlich Machtlfinger Straße) ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Eine Säule behindere die Sicht derer, die die Wendeschleife zum Wechseln in den Gegenverkehr nutzen. Außerdem verlaufe auf dem Mittelstreifen die Trasse der künftigen Tramwesttangente.
Auch gegen eine Säule an der Ecke Boschetsrieder / Höglwörther Straße im Eingangsbereich des Südparks wandte sich der BA. Der Parkeingang sei erst 2020 neu angelegt und ökologisch zum „blühenden Parktor“ mit Obst- und Zierbäumen, Staudenpflanzen, Pflasterflächen und Sitzmöblierung aufgewertet worden. Die Wiederversiegelung einer Teilfläche durch einer Litfaßsäule liefe diesen Anstrengungen zuwider. Die verkehrlich komplexe Kreuzung sei außerdem Schulweg für das gegenüberliegende Thomas-Mann-Gymnasium. Werbeanlagen in Schulnähe sieht der BA 19 auch wegen der nicht auszuschließenden Werbung für Tabakprodukte generell kritisch. Daher wurde auch eine Säule auf dem neuen Christel-Küpper-Platz abgelehnt
Eine Litfaßsäule im Mittelstreifen der Aidenbachstraße nördlich Hofbrunnstraße würde den ohnehin oft stocken den Verkehrsfluss weiter erschweren, zumal sich die Lage dort durch den geplanten Bau der Förderschule Allescher Straße erschwere. Ferner wandte sich der BA 19 gegen jede zusätzliche Versiegelung im begrünten Mittelstreifen, der potentieller Standort für eine ökologische Aufwertung mit mehr Bäumen oder Sträuchern ist.
Eine Litfaßsäule in der Stäblistraße östlich der Drygalski-Allee könne den motorisierten Verkehr an der bereits jetzt scher einsehbaren Örtlichket ablenken, was zu vermeiden sei. Außerdem würde der Blick auf den Kreuzungsbereich mit Fußgänger- und Radverkehr eingeschränkt. Darüber hinaus wandte sich der BA 19 aus ökologischen Gründen gegen vermeidbare Bodenversiegelungen im Straßenbegleitgrün.
An der Ecke Beuerberger / Wolfratshauser Straße sieht der BA die Gefahr, dass eine Säule die Sicht der Radler beeinträchtigen könne. Auch hier nahe des Laubwaldbiotops will er keine unversiegelte Grünfläche für eine Säule opfern.
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