Neubau schafft neue Barrieren
Sparkassenweg ist nach Jahrzehnten nicht mehr für alle benutzbar
Jahrzehntelang konnte man entlang der Berner Schule das Sparkassengelände durchqueren und von der Berner Straße zügig zur Winterthurer Straße gehen. Dieser Weg am Nordrand des Sparkassengeländes verlief immer schon auf Privatgrund, war aber als Gehweg ausgeschildert und dank der Rampe an der Schule für Gehbehinderte und in ihrer Beweglichkeit Eingeschränkte ein willkommener Durchgang.
Inzwischen wurden auf dem Gelände neue Wohngebäude errichtet und der alte Weg ist nicht mehr von allen benutzbar: Am Sparkassenhochhaus wurden am Ende der Passage sieben Stufen angelegt, die z.B. für Menschen mit Rollatoren oder Rollstuhlfahrer eine kaum überwindbare Barriere sind.
"Ich sehe keine Lösung"
Eine Wiederöffnung des alten Durchwegs ist in den Augen von Ludwig Weidinger (Vorsitzender des Bezirksausschusses im Münchner Süden) nicht zu erwarten: Fremde müssten dann übers Schulgelände gehen dürfen. Die alte Rampe sei zudem nicht normgerecht, so dass die Stadt ihre Nutzung aus Haftungsgründen unterbinde; Platz für den Bau einer normgerechten Rampe gibt es an dieser Stelle jetzt aber nicht mehr. „Ich sehe keine Lösung“, räumte Weidinger ein. Zwar bleibe der Durchgang durchs Sparkassengelände offen; dieser sei wegen der neuen Stufen für Mobilitätseingeschränkte aber wertlos. Diese Bürger müssten künftig mit einem bis zu 500 Meter weiten Umweg leben, bedauerte Weidinger.
Behindertenbeauftragter Willi Armbruster kritisierte, dass bei den Planungen rund um das Sparkassenhochhaus die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Bürger nicht wahrgenommen und stattdessen neue Barrieren geschaffen wurden.
Die einzige Alternative sei, einen neuen Weg entlang der Berner Schule anzulegen. Das gehe aber nur auf Kosten der vielen Bäume dort.
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