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In der Verschiedenheit Gemeinsames entdecken

St. Matthias feiert zu Pfingsten sein Fest der Kulturen

Bunte "Trachten" zeigten die Vielfalt der Kulturen im Gottesdienst. (Bild: Gem)

Seit Wochen fieberte die Gemeinde St. Matthias dem Pfingstfest entgegen, denn der Pfingstgottesdienst in verschiedenen Sprachen und dem anschließenden Fest der Kulturen ist dort längst Tradition: Eine lebendige Gemeinde feierte mit ihren indischen Seelsorgern und deren Mitbrüdern Glauben, Vielfalt, Agape.

Während sonst vor der Messe eher Ruhe und Besinnlichkeit herrschen, waren die Kirche mit Lebendigkeit und Gewusel erfüllt. Der Projektchor übte Lieder in fremden Sprachen –  im Laufe der Zeit hat er bereits Lieblingslieder wie das indische „abba seija seija“, das kongolesische „Alleluja“ und die polnische „Czarna Madonna“ in sein Repertoire integriert. Die Sakristei war überfüllt mit Priestern und vielen Ministranten: Sieben Priester aus sechs Ländern und zwei Erdteilen zelebrierten die Messe.

Liturgie in vielerlei Sprachen

Da die Texte in allen möglichen Sprachen vorgetragen wurde, erhielten die Mitfeiernden ein Liedheft mit den Lesungen und Gebeten in Deutsch. Aber der Klang der Sprachen übte eine Faszination aus, dass manch einer das Mitlesen total vergaß.

In seiner Predigt sprach Pater Thomas von Gottes großer Lust, Menschen in Vielfältigkeit und Kreativität zu erschaffen. Er sprach auch von den Flüchtlingsbewegungen, an deren Ursachen auch die Menschen beteiligt sind, wenn durch unsere Wirtschaft fremde Länder ausgebeutet werden. Er schlug vor, in der Verschiedenheit  Gemeinsames zu entdecken. Das Pfingstfest lädt ein, Trennendes zu überwinden und Gemeinsames zu feiern.

Gott habe den Menschen Würde gegeben hat, Gotteskinder zu sein und lebe in jedem Menschen. Jeder sei Ausdruck seiner vielfältigen Liebe. Der Heilige Geist überwinde alle Gräben, damit Einheit wachse und Frieden werde.

Lieder über Liebe und Freundschaft

Nach dem Gottesdienst feierte die Gemeinde ihr Fest der Kulturen. Gemeindemitglieder und Bewohner aus dem Asylbewerberheim brachten ihre Spezialitäten mit. Gleich nach dem Mittagessen wurde mit dem Kulturprogramm gestartet: Indischer Bollywood-Tanz mit Frau Thaker und den Frauen und Mädchen des TSV Großhadern. Es folgten indonesische Tänze, Liedern und Tänzen aus Polen (vorgetragen von Emilia und Agatha) und auch die Philippinische Gruppe aus Augsburg tanzte. Die Ministranten von St. Matthias zeigten einen „modernen“ Tanz. Pater Pare sang indische Lieder über Liebe und Freundschaft. Rebecca tanzte „indisch“. Maria Lena Weller trug philippinische und amerikanische Lieder vor. Jugendliche Philippinas führten einen modernen Tanz auf. Große Freude hatten die Musiker und Tänzer der Tibetischen Gemeinde in München bei ihrem buddistischen Tanz mit fernöstlich klingenden Instrumenten. Michael und Veronika sangen Balladen zur Drehleier und Hümmelchen.

Während das Organisationsteam am späten Nachmittag mit dem Aufräumen begann, wurde in der Kirche eine Dankandacht gefeiert: Danke für einen gelungenen Tag.


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