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"Etwas Neues entsteht"

Thomas-Mann-Schüler gehen mit Upcycling erste Schritte auf weitem Weg

Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums beschäftigten sich intensiv mit Upcycling. (Bild: TMG)

Aus alten ungenutzten Dingen etwas Neues machen: Diesen Gedanken setzen Schüler Thomas-Mann-Gymnasium in einem P-Seminar zum Upcycling um. Jetzt ist das Seminar zu Ende. Die Schüler verfassten dazu diesen Beitrag:

Was ist der Unterschied?

Was bedeutet das Wort „Upcycling“ und was ist der Unterschied zum „Recycling“? Beim Upcycling geht es darum, aus alten Sachen und Müll etwas Neues zu schaffen. Dabei wird der Wert des Gegenstandes erhöht, während er bei Recycling vermindert wird.

Der Begriff „Upcycling“ wurde schon 1994 von Reiner Pilz (Ingenieur der Burgdorfer Pilz GmbH) verwendet. Er sagte: „Recycling - ich nenne es Downcycling. Sie schlagen Steine kaputt, sie schlagen alles kaputt. Was wir brauchen, ist Upcycling, bei dem alte Produkte einen höheren Wert erhalten, keinen geringeren.“ Durch Upcycling fällt weniger Müll an, außerdem kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und praktische Dinge basteln. Zudem ist jedes Teil ein Unikat, für dessen Herstellung weitaus weniger Energie verbraucht wird als für herkömmliche Produkte.

Das Potential nutzen

Auch wenn es manchmal so aussehen mag, dient Upcycling nicht dazu, ein Kunstwerk zu erschaffen, sondern Gebrauchsgegenstände herzustellen. Upcycling betrachtet Müll nicht einfach als Müll, sondern nutzt das darin noch enthaltene Potential. Das tut auch das altbekannte Recycling, bei näherer Betrachtung sind die beiden aber nicht mehr als entfernte Verwandte: Recycling beschreibt die Methode der Rückführung von Wertstoffen in den Produktionsprozess. Dafür müssen grundsätzlich große Mengen Energie und Rohstoffe eingesetzt werden. Bei einer Vielzahl von Materialien führt Recycling zu einem stufenweisen Qualitätsverlust und wird daher auch als Downcycling bezeichnet.

Keine Grenzen

Beim Upcycling hingegen werden Ausrangiertes, Verpackungsmüll und sonstiger Abfall nicht als Rohstoff, sondern als Material angesehen, daher eröffnet es einen ganz neuen Blick auf die Dinge und ihren Wert. Upcycling hat viel mit Fantasie und Kreativität zu tun – und bei der Aufwertung von Müll zu Gebrauchsgegenständen oder Designobjekten sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt: der unbrauchbare Fahrradschlauch wird zur Federmappe, ein mottenzerfressener Pulli verwandelt sich in eine warme Filzmütze und ein ausgedienter Fußball macht als Lampe nicht nur Licht, sondern ist ein echter Hingucker.

"Wir fangen an"

Diesen Prozessen liegt keine Wissenschaft zugrunde und es gibt kein bestimmtes Handwerk, das hier der Experte ist. Upcycling hat viel mit Ausprobieren zu tun und ist daher auch mit Do-it-yourself verknüpft. Mit einfachen Mitteln wird Vorhandenes umgearbeitet und etwas Neues entsteht. Die Botschaft lautet: Weg von Massenkonsum und Wegwerfgesellschaft, hin zu aktiver Abfallvermeidung, ressourcenschonenden Produkten und innovativen Handlungsansätzen. Das ist ein weiter Weg, zugegeben. Aber wir fangen an und gehen ein Stück …

Beim Upcycling werden Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung. Die Wiederverwertung von bereits vorhandenem Material reduziert die Verwendung von Rohstoffen.


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