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"Es wird uns länger beschäftigen"

In der Maria-Einsiedel-Straße läuft es noch nicht rund

Wenn sich in der Maria-Einsiedel-Straße Autos begegnen, wird es oft zu eng. (Bild: job)

Mitnichten zufrieden sind die Anwohner der Maria-Einsiedel-Straße mit dem Verkehr, der durch die lange schmale Straße entlang der früheren Isartalbahntrasse fließt. Im Berufsverkehr kommt es oft zu Stockungen für die, die stadteinwärts wollen. Grund ist, dass wegen des einseitigen Parkens Begegnungsverkehr in dem engen Straßenzug schnell knifflig wird. Staus und Streitereien häufen sich, der Ärger über Parkschäden auch. Wenn die Passage hingegen frei ist, wird oft zu schnell durchgefahren. Anwohner klagten dem Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) ihr Leid.

Die Lage hat sich verschärft

Die Lage habe sich mit der Einführung des Parkraum-Managements in Thalkirchen Ende September (es erfasst auch einen Teil der Maria-Einsiedel-Straße, allerdings nicht die ganze) verschärft. Das Chaos habe sich vom neuen Parklizenz-Gebiet in diesen Straßenzug verlagert. Für Fußgänger sie die Querung der Straße gefährlich, Wege und Einfahrten seien häufig zugeparkt. 40 Bürgerbeschwerden sind zum neuen Parklizenzgebiet an den Bezirksausschuss gegangen.

"Wir kennen die Problematik", sagte BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger (CSU), "sie wird uns länger beschäftigen, denn es gibt keine Ad-hoc-Lösungen."

Einige der Probleme rühren daher, dass das Parklizenzgebiet beim SkF-Haus Maria Thalkirchen endet. Der nördliche Bereich der Maria-Einsiedel-Straße (also vom SkF bis zum Thalkirchner Platz) gehört zum Lizenzgebiet, der südliche (das ist der Abschnitt zwischen SkF und Asam-Schlössl) aber nicht. Im "Lizenz-Abschnitt" der Maria-EInsiedel-Straße sind nun oft Parkplätze frei, die Anwohner gleich jenseits der "Lizenz-Grenze" können diese aber nicht nutzen, weil sie keine Parklizenz für die Straße, in der sie wohnen, erwerben können. "Wer außerhalb wohnt, bekommt keine Lizenz", gab Reinhold Wirthl (Vorsitzender der Arbeitsgruppe Mobilität im BA, CSU) die geltende Regelung der Stadt weiter.

Erweiterung nicht möglich

Dass sich die Parkraumsituation im Bereich außerhalb des Lizenzgebiets für Anwohner erheblich verschlechtern würde, hatte der Bezirksausschuss bereits vorab befürchtet. Seinen Antrag, das Lizenzgebiet in der Maria-Einsiedel-Straße entsprechend nach Süden zu erweitern, haben die städtischen Behörden mit Verweis auf fehlende gesetzliche Voraussetzungen aber abgelehnt. Bei einem Termin vor Ort mit Vertretern des städt. Kreisverwaltungs (KVR) und des städt. Planungsreferat wurde von diesen nochmals bestätigt, dass eine Ausdehnung des Parkraummanagementgebietes nicht möglich sei, berichtete Wirthl.

Einbahnstraße abgelehnt

Es gibt derzeit verschiedene Überlegungen, den Verkehr stadteinwärts zu bremsen. Das KVR prüfe, so Wirthl, ob man Tempo "30" auch auf der Fahrbahn der Maria-Einsiedel-Straße markiern kann. Zur Einbahnstraße soll sie allerdings nicht werden. Davor warnt die Polizei: Der Verkehr würde sich dann nur in Parallelstraßen verlagern. Das ist auch den Anwohnern bewusst, die den Einbahnvorschlag einbrachten. Eine solche Maßnahme führe zweifellos anderswo zu Problemen; tue man hingegen nichts, werden die bereits bestehenden Probleme nur noch größer. Henriette Holtz (Grüne) lehnte die Einbahn-Idee kategorisch ab: Eine Einbahnstraße verdoppelt die Geschwindigkeit der Autos, warnte sie. "Dem stimmen wir auf keinen Fall zu!"

Zustimmung für Nase

Auch die Einrichtung eines Zebrastreifens als Querungshilfe ist nicht umsetzbar, weil in 30-Zonen grundsätzlich keine Zebrastreifen vorgesehen sind. Um das Überqueren der Maria-Einsiedel-Straße zum Spielplatz trotzdem sicherer zu machen, beantragte der Bezirksausschuss den Bau einer etwa zwei Meter breiten "Gehwegnase". Sie soll auf Höhe Hausnummer 18 / 20 im absoluten Halteverbot-Bereich entstehen.

Kein Handlungsbedarf

Keinen weiteren Handlungsbedarf sieht der Bezirksausschuss hingegen in der Emil-Geis-Straße. Hier berichten Anwohner über Probleme bei der Einfahrt in die Straße und über zugeparkte Garageneinfahrten. Die Probleme bei der Einfahrt in die Straße wurden durch Versetzen von Haltverbotsschildern inzwischen gelöst, so Wirthl. Zur Lösung des Problems von zugeparkten Einfahrten wird den Anwohner empfohlen, Grenzmarkierungen zu beantragen und bei Verstößen die Polizei zu rufen.

Auch in der Geitauer Straße wurde nach Bedenken von Bürgern die Zufahrt von Rettungsfahrzeugen geprüft. Die städt. Branddirektion sieht hier aber keine Probleme, teilte Reinhold Wirthl mit.

Mit der Maria-Einsiedel-Straße wird sich das Bürgergremium indes weiterhin beschäftigen. "Wir befassen uns in der nächsten Sitzung des Unterausschusses mit weiteren Maßnahmen", kündigte Reinhold Wirthl an.


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