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"Erhalten wir die Lücke!“

Bürger verteidigen in wachsender Stadt ihr Grün

Die Felder südlich der Siemensallee sollen unbebaut bleiben, fordern die Bürger. Die Senioreninitiative Ü60 aus der Südseite fordert, u.a. dieses Areal endlich als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. (Bild: job)

München wächst – und das stellt auch die Viertel im Münchner Süden vor große Herausforderungen. So gilt es, den mitwachsenden Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken. Bei der Bürgerversammlung für den Stadtbezirk 19 konnte Ludwig Weidinger (Bezirksausschussvorsitzender) dazu allerdings keine frohe Botschaften übermitteln. Noch einmal erklärte er die Enttäuschung, die das von der Stadtverwaltung vorgelegte Verkehrskonzept vor Ort hervorrief. „Wir haben darin nichts zur Lösung unserer Probleme gefunden“, kritisierte Weidinger das Papier, über das am 22. Mai der Stadtrat entscheiden soll.

Neue Schulen sind nötig

Aufgrund der Nachverdichtung und des Wachstum sei auch der Bau neuer Schulen dringend nötig, so Weidinger. „Wir stehen hier vor einer Mammutaufgabe“, sagte er. An fast jeder Schule gebe es inzwischen Pavillons als Notlösungen (beim Thomas-Mann-Gymnasium sind es z.B. Pavillons für 17 Klassenräume). Es werde immer enger. Zudem verzögerten mancherorts Nachbarschaftsstreitigkeiten Lösungen. Eine angedachte neue Realschule am Südende der Forstenrieder Allee sieht Weidinger aufgrund der Verkehrsproblematik kritisch. Immerhin: Die neuen Schulbauten am Ratzingerplatz (fünfzügige Grundschule und sechszügiges Gymnasium) verzögern sich offenbar nicht weiter: Demnächst werde die Stadt ihre Planungen vorstellen und mit einer Fertigstellung werde für die Schuljahre 2022/23 (Grundschule) und 2023/34 (Gymnasium) gerechnet.

Bürger wünschen Landschaftspark

Mehr als 30 Anträge wurden der Bürgerversammlung vorgelegt. Auch von diesen befassten sich einige mit dem Wachstum der Stadt und ihren Folgen. Die Bürger setzten sich mit Nachdruck für den Erhalt der wenigen noch unbebauten Flächen in ihren Vierteln ein. Allein vier Anträge wurden zu den Feldern zwischen Siemensallee und Becker-Gundahl-Straße, Wolfratshauser Straße und Siemenswäldchen gestellt. „Das ist eine schöne Lücke. Erhalten wir sie!“ forderte ein Bürger. Hans Bauer, ehemaliger Bezirksausschussvorsitzender, zeigte sich „schockiert“ über die Idee, hier 1.800 Wohnungen bauen zu wollen (diesen Vorschlag hatten CSU und SPD am 19. Februar gemacht, ihn dann aber wieder zurückgezogen). „München braucht günstige Wohnungen“, sagte Bauer, „und große, zusammenhängende unbebaute Flächen!“ Er drängte, angesichts der alarmierenden Bebauungsideen das seit über 15 Jahren in Aussicht gestellte „Landschaftsschutzgebiet Thalkirchner Oberfeld“ endlich auch auszuweisen. Mehrmals haben Bürgerversammlungen (zuletzt 2012) dies bereits empfohlen. Einstimmig erneuerten die Bürger jetzt diese Empfehlung.

Die Senioreninitiative Ü60aktiv verlangte, diesen Bereich zum „Landschaftsschutzpark Isar-Solln“ zu machen. Der Siemens-Sportpark und das große Landschaftsschutzgebiet an der Isar sollten mit den (neu als Landschaftsschutzgebiete auszuweisenden) Flächen zwischen Siemenswäldchen und Becker-Gundahl-Straße und zwischen Siemensallee und Noestraße zu einem zusammenhängenden Schutzpark werden, z.B. mit Streuobstwiesen. „Wir wollen ein Stück Natur als grüne Lunge des Stadtteile behalten, welche die Lebensqualität im Münchner Süden bestimmt“, fasste Wilfried Buchsteiner von der Senioreninitiative zusammen. Auch diesem Vorschlag stimmte die Bürgerversammlung zu.

Bürger entscheiden

So entschieden die Bürger:

Empfohlen: Leere Gebäude nicht vorschnell abreißen

Markus Henning möchte, dass die leerstehenden Gebäude an der Fraunbergstraße 4 und Schäftlarnstraße 178 übergangsweise von Künstlern genutzt werden können. Dazu führt er seit zwei Jahren mit städtischen Stellen Gesprächen. Weil zwischenzeitlich von einem Abriss der Gebäude die Rede war, trug er seinen Plan, das Gelände als Atelier- und Kulturareal zu beleben, erneut der Bürgerversammlung vor. Diese stellte sich hinter ihn und empfahl, das Areal dem städt. Kulturreferat zu übertragen. Die Gebäude sollten erst dann abgerissen werden, wenn dort tatsächlich etwas Neues gebaut wird. Solange dies nicht der Fall ist, könnten die Künstler die Häuser nutzen.

Empfohlen: Über Funkstrahlung informieren

Der Ausbau von WLAN- und Mobilfunknetzen ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden, fürchten viele Bürger insbesondere bei der bevorstehenden Umsetzung der fünften Mobilfunkgeneration „5G“. Diese erlaubt höhere Datenraten, erhöhte Frequenzkapazität und höheren Datendurchsatz und macht damit u.a. Verbindungen von Maschinen und Geräten möglich. Weil die 5G-Technik nur über kurze Entfernungen funktioniere, werden viele neuen Antennen benötigt, wodurch die Bürger der elektromagnetischen Strahlung stärker ausgesetzt sein werden.

Mehrere Anträge der Bürgerversammlung beschäftigten sich mit dem 5G-Ausbau. Die Bürger wünschen sich insbesondere eine umfassende Information über die neue Technik und ihre Folgen. Zudem verlangen sie, in die Planungen des Ausbaus einbezogen zu werden: Wo sind derzeit Anlagen montiert, wo sind welche geplant, welche Risiken bringen höhere Frequenzen und niedrigere Reichweite für die Gesundheit?

Die Bürgerversammlung empfahl daher, das Einverständnis der Bürger zum 5G-Ausbau abzufragen. Alle Betroffenen seien umfassend aufzuklären, nicht nur Eigentümer von Grundstücken, auf denen Sendemasten errichtet werden. Auch wenn z.B. Schulen ein WLAN-Netz einrichten, sollen alle Betroffenen zuvor aufgeklärt werden.

Empfohlen: Traffix-Personal verstärken

Seit bald zweieinhalb Jahren gibt es den offenen Kinder- und Jugendtreff Trafixx im neuen Gebäude in der Baierbrunner Straße 57, direkt neben der S-Bahn Haltestelle Siemenswerke. Das Trafixx bietet Kindern von 6 bis 11 Jahren und Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren ein vielfältiges Programm auf zwei Etagen.

Die Bürgerversammlung empfahl jetzt, das Personal zu verstärken. Die Einrichtung wird gut besucht, zumal ringsum das neue Wohngebiet entstanden ist. Bis zu 150 Kinder und Jugendliche kommen täglich hierher. „Das Haus ist groß genug“, begründete die Antragstellerin ihre Forderung, „aber es gibt Spannungen unter den Besuchern“. Daher benötige man mehr Pädagogen als die derzeitigen drei Vollzeitstellen, um eine altersgemäße Beschäftigung für alle sicherzustellen.

Empfohlen: Bäume besser erhalten

Bäume und Sträucher im öffentlichen Raum sollen besser geschützt und erhalten werden, fordert die Bürgerversammlung. Die Baumschutzverordnung müsse besser als bisher angewandt werden. Gisela Krupski vom Forum lebenswertes München (das ist ein unabhängiges Forum aus Bürgerinitiativen, Vereinen und Bürgern) stellte diese Forderung und verwies als Begründung auf den schrumpfenden Lebensraum vieler Arten.

Die Bürger forderten zudem eine bessere Information über Fällungen und empfahlen, an zur Fällung vorgesehenen Bäumen „Baumtafeln“ anzubringen - analog zu den „Bautafeln“ an Baustellen. Diese Baumtafeln seien spätestens drei Wochen vor der Fällung anzubringen und müssten über die Fällgenehmigung informieren.

"Wenn auf einem Grundstück Baurecht besteht, hat ein Investor auch das Recht, dort zu bauen", erklärte ein Vertreter der Stadtverwaltung. Dahinter habe der Baumschutz leider zurückzustehen, erläuterte er die Rechtslage. Man kontrolliere aber, dass die bei Fällungen vorgegebenen Ersatzpflanzungen gemacht werden.

Abgelehnt: Freie Flächen bebauen

Die unbebaute Fläche zwischen Drygalski-Allee, Stäbli- und Herterichstraße sollte angesichts der Wohnungsnot in München Bauland werden. Das hat ein Bürger bei der Bürgerversammlung vorgeschlagen; dieses Areal sei kein Teil des Grüngürtels und sei ohnehin bereits an drei Seiten von Bebauung umgeben. Daher könne man es für neue Nutzungen freigeben. Dieser Vorschlag stieß auf wenig Zustimmung; die Bürgerversammlung lehnte ihn ab.

Abgelehnt: Bauvorhaben Derzbachhof ablehnen

Im vergangenen Jahr hatte die Bürgerversammlung empfohlen, den Derzbachhof in seiner Gesamtheit mit Wiese und allen zum Hof gehörenden Teilen zu erhalten. Damit hatten sie das derzeit geplante Bauvorhaben (19 Wohnungen im Hof und in einem ergänzenden Neubau plus Tiefgarage mit 20 Plätzen und Fahrzeuglift) abgelehnt. Mit diesem Neubau will die Firma Euroboden Erhalt und Sanierung des alten Hofes ermöglichen. Nachdem vor kurzem zwei gegensätzliche Petitionen dazu im Landtag behandelt worden waren, hat die Stadt München die Bauvoranfrage genehmigt, so dass jetzt die konkreten Planungen für das Projekt folgen. In der diesjährigen Bürgerversammlung wurde der Antrag gestellt, dieses Bauvorhaben Derzbachhof abzulehnen. Damit werde der alte Hof „vergewaltigt“, meinte die Antragstellerin. Sie forderte, den Hof nicht in privatem Eigentum zu belassen (Euroboden übernahm ihn von einer Erbengemeinschaft), sondern ihn z.B. an eine Stiftung zu übertragen, damit dort ein Museum oder Ähnliches eingerichtet werden könne. Dieser Vorschlag fand indes keinen Rückhalt bei den Bürgern; sie nahmen den Antrag, das Bauvorhaben abzulehnen, nicht an.

Ein Vertreter der Stadt erklärte, das aktuelle Bauvorhaben ermögliche den Erhalt des Derzbachhofes, der in den letzten zehn bis 20 Jahren dem Verfall preisgegeben war. Der Hof werde denkmalgerecht saniert. Die Sanierung an sich habe man auch vertraglich sichergestellt.

Empfohlen: Schlaglöcher beseitigen

Der Waldweg, der am Ende von der Forstenrieder Allee abzweigt und zum Jagdhaus St. Hubertus führt, befindet sich in schlechtem Zustand und ist voller tiefer Schlaglöcher. Die Bürgerversammlung sieht hierin eine Zumutung und Gefährdung der Verkehrsteilnehmer. Sie empfahl, den Weg eilends zu reparieren. Die Bürger bemängelten zudem, dass eine Beleuchtung entlang des durch den Wald führenden Weges fehlt.

Abgelehnt: „Freie Fahrt für Busse“ durchsetzen

Vorschläge, den Individualverkehr zugunsten des ÖPNV zurückzudrängen, fanden keine Mehrheit in der Bürgerversammlung. Abgelehnt wurde u.a. die Idee, breitere Fuß- und Radwege anzulegen, die wie Zubringer zu Bushaltestellen führen. Die Idee, das „Laternenparken“ während der Verkehrszeiten der Busse zu verbieten, um auf den Straßen mehr Platz für die Busse (z.B. mit eigenen Spuren) zu schaffen, fand ebenfalls keinen Zuspruch. Auch eine Ausdehnung des Parkraummanagements auf den Münchner Süden (Ausweisung von Parklizenzgebieten) wurde von den Bürgern verworfen.

Empfohlen: Schneller „Grün“ zeigen

Die Druckampel an der Neunkirchner Straße (Überweg über die Wolfratshauser Straße) soll neu geschaltet werden, damit Fußgänger nicht länger als 20 Sekunden auf Grün warten müssen. Das hat die Bürgerversammlung empfohlen. Auf der einen Seite der Wolfratshauser Straße liegen hier Schulen und ein Wohngebiet, auf der anderen eine Bushaltestelle (Linie 134 stadteinwärts). Diese ist von den Schulen aus nur über den Ampelüberweg erreichbar – Anwohner und Schüler, die den alle 20 Minuten fahrenden Bus erreichen wollen, überqueren die Wolfratshauser Straße wegen zu langer Umschaltphasen daher oft bei Rot, so die Bürger: „Faktisch betragen die Wartezeiten oft eine Minute und länger“, heißt es in ihrer Empfehlung.

Das städt. Kreisverwaltungsreferat (KVR) erklärte, bei Druckampeln sei der Standard, dass Fußgänger maximal 90 Sekunden auf Grün warten müssen. Die Ampel an der Neunkirchner Straße sei gegenwärtig so geschaltet, dass Fußgänger durchschnittlich nach 35 Sekunden Grün bekommen. Natürlich gebe es Abweichungen vom Durchschnittswert nach oben (wie es die Anwohner kritisieren) und nach unten (letzteres stellte unser Fotograf bei der Arbeit vor Ort fest – hier folgte „Grün“ nach Wartezeiten von nicht länger als 9 Sekunden). Das KVR sagte zu, die Ampel an der Neunkirchner Straße nochmals zu prüfen.

Empfohlen: Haltestelle überdachen

An der Haltestelle Hinterbrühl hält alle 20 Minuten der Bus 135 (er pendelt zwischen Tierpark und Waldfriedhof Solln). Die Bürgerversammlung empfahl, die Haltestelle mit einer Überdachung und einer kleinen Sitzbank für Wartende auszustatten. Die MVG sagte zu, diesen Vorschlag zu prüfen.

Auch die Anbringung eines Verkehrsspiegels an der Ecke Gerbl- / Conwentzstraße bei der Gaststätte Hinterbrühl in unmittelbarer Nähe halten die Bürger für sinnvoll. Die von oben kommende Gerblstraße knickt an der Einmündung Conwentzstraße ab.

Empfohlen: Post-Wohnheim nicht erweitern

Im Sommer leiden die Nachbarn des Post-Wohnheims an der Herterich- / Sörgelstraße unter dem Lärm, den die Bewohner dort verursachen. Immer wieder müsse die Polizei um Hilfe gebeten werden, schilderten sie die Situation in der Bürgerversammlung. Deshalb dürfe das Wohnheim nicht auch noch erweitert werden, so ihre Forderung. Eine Vergrößerung wäre für sie eine Zumutung. Die Bürgerversammlung stellte sich hinter ihr Anlegen und empfahl, das Wohnheim nicht zu erweitern.

Seitens der Stadtverwaltung wurde den Bürgern bestätigt, dass es einen Antrag auf Erweiterung des Wohnheims gab. Diesen habe die Stadt aber abgelehnt, weil man das Vorhaben als zu groß empfunden habe. Die Stadtverwaltung wies zugleich darauf hin, dass der Investor möglicherweise vor Gericht gehe, um gegen diese Ablehnung vorzugehen.

Empfohlen: Gymnasium sofort entlasten

"Ein Sanierungsfall“ ist das 50 Jahre alte Thomas-Mann-Gymnasium (TMG) für Michael Wiedemann. Er ist der Vorsitzender des Elternbeirats und erinnerte daran, dass das Gymnasium einst vierzügig gebaut wurde. Inzwischen sei die Schule aber sechszügig mit rund 1.000 Schülern. Dieser Schülerdruck überfordere die Schule; insbesondere die Turnhallensituation sei unzumutbar. Die Schule verfüge über nur zwei Turnhallen, die am Vormittag eine Kapazität für 15 Klassen habe. Im TMG werden aber 34 Klassen unterrichtet, so dass der gesamte Stundenplan um die Turnhallennutzung herumgebaut werden müsse und Nachmittagsunterricht erforderlich werde. „Wir haben ein Recht darauf, dass unsere Kinder anständig beschult werden“, unterstrich Wiedemann.

Die Bürgerversammlung stellte sich hinter die Forderungen des Elternbeirates und empfahl den sofortigen Bau einer – bereits seit 1985 vorgesehenen – dritten Turnhalle am TMG. Einstimmig empfahlen die Bürger zudem, sofort mit dem Bau des „Gmunder Gymnasiums“ (am Ratzingerplatz ist ein sechszügiges neues Gymnasium mit Dreifach-Sporthalle geplant, das zum Schuljahr 2023/24 fertig sein soll) zu beginnen.

Nicht diskutiert: Silvesterfeuerwerk

In vielen Bürgerversammlungen haben sich die Bürger in den vergangenen Monaten dafür ausgesprochen, privates Silvesterfeuerwerk zu verbieten. Unter anderem in Laim und in Hadern wurden solche Empfehlungen ausgesprochen und 2017 auch im Münchner Süden. Eine Besucherin der Bürgerversammlung wollte hier erneut einen „Nein danke“-Antrag gegen Feuerwerk einbringen. Da sie aber keine Bürgerin aus dem Münchner Süden ist, gewährte ihr die Versammlung kein Rederecht.

Empfohlen: „Verantwortungslosen Beschluss“ zurücknehmen

Bei künftigen Bauvorhaben müssen für jeden Bürger nur noch 20 bzw. 15 qm an öffentlichem und privatem Grün zur Verfügung stehen statt wie zuvor 32 qm. Das hatte der Stadtrat beschlossen, um das knapper werdende Angebot an Wohnbauflächen noch intensiver zu nutzen.

Die Bürgerversammlung im Münchner Süden hat jetzt ihre bereits im Vorjahr ausgesprochene Empfehlung, diesen Stadtratsbeschluss aufzuheben und den alten 32-qm-Wert für das gesamte Stadtgebiet beizubehalten, wiederholt. Für die Bürger ist dies Reduzierung „verantwortungslos“ und vermindert die Lebensqualität.

Der Bezirksausschuss im Münchner Süden hatte sich bereits 2018 für die Empfehlung der Bürger ausgesprochen.

Abgelehnt: Einmündung verbreitern

Eng wird es manchmal an der Einmündung der Winterthurer in die Züricher Straße (am "gelben Zebra"). Größere Fahrzeuge tun sich mitunter schwer in der Kurve der Einmündung. Ringsum wird nach wie vor viel gebaut. "Die Fahrbahn müsste hier ein bis zwei Meter breiter werden", meinte ein Bürger bei der Bürgerversammlung. Dieser Vorschlag fand aber keine Mehrheit.

Auf Zustimmung stieß dagegen die Anregung, die Vorfahrtsregelung klarer zu gestalten. Derzeit gilt an der Einmündung "Rechts vor links", was immer wieder zu Unfällen führt. Es sei für die (von der Forstenrieder Allee kommenden) Fahrer auf der größeren Züricher Straße schwierig zu erkennen, dass die kleinere Winterthurer Straße vorfahrtsberechtigt ist. An dieser Stelle werde einem häufig die Vorfahrt genommen, so der Bürger. Er regte an, hier Schilder aufzustellen, die die Vorfahrtsregelung verdeutlichen. Die Bürgerversammlung empfahl diese Beschilderung ebenfalls.

Empfohlen: Verkehrssicherheit verbessern

Anwohner rund um die Hofmannstraße 26 haben auf die mangelnde Verkehrssicherheit der Privatstraße hinter ihren Häusern (am Lidl-Partkplatz) hingewiesen. Die Straße sei öffentlich zugänglich, aber eng und unübersichtlich. Sie werde als Schleichweg genutzt und von vielen Paketdiensten befahren. Etliche Fahrer seien dort recht rasant unterwegs. "Das ist wirklich gefährlich!", warnten die Anwohner. Da die Straße Privatgrund ist, könne die Polizei nicht tätig werden; der Grundbesitzer fühle sich nicht zuständig, so der Eindruck der Anwohner. Sie baten die Stadt um Unterstützung, um eine Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Die Bürgerversammlung empfahl, dieser Bitte zu entsprechen.

 

Erklärt: Das passiert im Viertel

Ludwig Weidinger, Vorsitzender des Bezirksausschusses im Münchner Süden, legte den Stand von Projekten und Vorhaben in den Vierteln des Münchner Südens dar:

Nachverdichtung Appenzeller Straße

Zu den 1.500 bestehenden Wohnungen sollen 600 dazukommen (in zehn Gebäuden mit sechs bis 15 Stockwerken). Frühestens Ende 2019 folgt ein weiterer Erörertungstermin für die Bürger.

Gewerbeband Obersendling

Nachdem die Wohnungen auf dem Eon-Gelände fast alle bezogen sind, wird das „Gewerbeband“ zwischen Boschetsrieder und Kistlerhofstraße Schwerpunkt der planerischen Entwicklung im Viertel. Zu den hier anstehenden Projekten zählen:

- Real-Markt (Neubau frühestens 2021 fertig)

- Helfenrieder Straße (hier sind 200 Wohnungen plus Gewerbe geplant)

- Junges Quartier Obersendling (Sozialbürgerhaus, Afrikanisches Begegnungszentrum, Unterkunft sind in Betrieb; bis zum Ende des Jahres folgen u.a. schulische Nutzungen und Kreisjugendring-Angebote)

- Gmunder Quartier (auf dem früheren Siemens-Parkplatz entstehen 460 Wohnungen; Bauzeit: 2020-2022; die Baugrube dürfte noch heuer ausgehoben werden).

Siemens-Hochhaus“

Das Hochhaus wurde erneut verkauft – jetzt an einen Schweizer Investor, der eher an Büronutzung als Wohnungen denkt. Für die „Hofmannhöfe“ rundherum wird überlegt, ob sie für 1.100 neue Wohnungen geeignet sind.

Siemens-Sportpark

Anfang Juni wird ein Teil des Parks öffentlich zugänglich. Im Norden / Westen ist an einen Landschaftspark mit Spielplätzen gedacht, im Süden / Osten an Sport (Tennisclub). Der Baumbestand bleibt und es soll trotz Nutzung für Schul- und Vereinssport keine Erhöhung der vorhandenen Baumasse geben.

Umzug der Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek Fürstenried zieht im Laufe des Jahrs aus dem Forum Fürstenried in neue größere Räume in einen Neubau an der Berner Straße.

Stadtteilwoche

Vom 7. Juni bis 3. Juli findet im Neuhofener Park die gemeinsame Stadtteilwoche Sendling / Obersendling statt.


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