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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Der nächste Schritt
Die Waldorfschule wächst weiter
In den vergangenen acht Jahren ist auf dem früheren Festplatz in Fürstenried viel Neues entstanden: Mit der Wohnanlage der Wogeno (74 Wohnungen), dem Kinderhaus (75 Plätze) und der Freien Waldorfschule München Südwest (bislang zehn Klassen) ist auf dem Grundstück an der Züricher Straße ein Mehrgenerationenplatz geworden. Stück für Stück ist die Schule dabei gewachsen.
Turnhalle für alle im Viertel
Beim Frühlingsfest am Wochenende wurde der Grundstein für einen weiteren Teil gelegt: für ein neues Gebäude, in dem neben der Einfach- Turnhalle auch Unterrichtsräume für die Mittelstufe und die Schulverwaltung untergebracht werden.
Neben dem Schulsport soll die se Halle auch für Sportgruppen aus der Nachbarschaft und örtliche Turnvereine offen stehen. Ihre Fertigstellung ist für den Herbst geplant. Dann folgt im kommenden Jahr der Neubau des Mittel- und Oberstufengebäudes in Holzbauweise.
Große Gemeinschaft
„Es sind ganz viele Menschen, die das zustandebringen“, meinte Architekt Johann Müller-Hahl (Bureau für Architektur) bei der kleinen Feier, „hier entsteht ein riesiges Gemeinschaftswerk!“ Er dankte Lehrern, Schülern und Eltern – sie alle seien die Bauherren – sowie alle Planer und Handwerker, die an den monatelangen intensiven Planungen beteiligt waren.
Harmonische Grundlage
Enzio Ziegler vom Vorstand des Fördervereins Freie Waldorfschule München Südwest e.V. zeigte der Schulfamilie das Pentagondodekaeder, das im Grundstein versenkt wurde. Bevor das Behältnis zugelötet wurde, gab Ziegler die Wünsche aller Klassen hinein, die diese auf Papierbögen aus Nepal niedergeschrieben und gemalt hatten. Das Pentagondodekaeder ist „der harmonischste aller geometrischen Körper“, erklärte Ziegler, „es ist annähernd rund“. Die fünf Ecken seiner Flächen symbolisieren die Fünfheit des Menschen mit Kopf, Füßen und Händen. Die Zwölf – aus so vielen Fünfecken besteht die Oberfläche des Pentagondodekaeders – sei eine kosmische Zahl. So sei der Grundstein geformt als „Eckstein des sich in der Weltenseele fühlen wollenden Menschen“.
Abschluss rückt näher
Bis zum Schuljahr 2020/21 soll die Schule mit insgesamt 13 Klassen vollständig ausgebaut sein und dann 420 bis 450 Schülern die Möglichkeit zu Abschlüssen für die Mittlere Reife und das Abitur bieten. Gegenwärtig besuchen Schülr us dem Münchner Süden, aber auch aus dem Würmtal, dem Isartal und dem Münchner Westen (z.B. Pasing oder Neuhausen) die Schule.
Ein Ensemble fürs Viertel
Das gesamte Ensemble, das den Mehrgenerationenplatz an der Züricher Straße / Drygalski -A llee optisch einfassen wird, soll zuletzt durch ein Veranstaltungszentrum mit Musiksaal, zwei Eurythmieräumen, Foyer, Saal und großzügigen Dachterrassenanlagen ergänzt und verbunden werden. Das Theater mit professioneller Bühne und ca. 480 Besucherplätzen soll auch für das Viertel und die Stadt offen stehen.
Selbst lernen und Praxis
Im Mittelpunkt der Pädagogik steht das selbsttätige Lernen des Kindes, das durch ein Bewegungs- und Begegnungsprogramm sowie Praxisprojekte gefördert wird. Die Schüler lernen ab der ersten Klasse Englisch und Spanisch. Ab der fünften Klasse kommen die Schüler in die teilgebundene Ganztagsschule. Der Unterricht ist über den Tag verteilt in Abwechslung zwischen theoretischem Lernen, praktischem Anwenden und Bewegung in Form von Sport, Eurythmie, Gartenbau und Werken.
Zwölf mal Fünf
Das Pentagondodekaeder ist ein Körper mit zwölf regelmäßigen Fünfecken („Pentagon“) als Flächen, 20 Ecken und 30 gleich langen Kanten, von denen jede die Seite von zwei Fünfecken ist. Es ist einer der fünf „Platonischen Körper“. Das sind geometrische Körper, die sich durch besonders hohe Symmetrie auszeichnen.
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