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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Den Charme der Viertel bewahren
Wie stellen sich die CSU-Kandidaten den Münchner Süden vor?
Die vier Stadtratskandidaten der CSU München Süd – Veronika Mirlach, Matthias Stadler, Dr. Michael Haberland und Otto Seidl, StR – sind im Münchner Süden aufgewachsen bzw. leben seit Jahren hier. Alle sind in den Stadtvierteln fest verankert. Sie kennen den Münchner Süden daher wie ihre Jackentaschen. Gemeinsam haben sie sich Gedanken über den Süden gemacht.
Mit Augenmaß bauen
Veronika Mirlach (Platz 7) war in Thalkirchen im Kindergartengegangen, jahrelang beim TSV Solln aktiv, ist in den örtlichen Vereinen aktiv und für sie ist klar: Der 19. Stadtbezirk (Thalkirchen, Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Solln) steht nicht nur verkehrlich, sondern auch städtebaulich vor großen Herausforderungen. Bis 2040 wächst der Stadtbezirk im Vergleich zu 2017 um 28 Prozent. Mit über 100.000 Einwohnern ist er dann der zweitgrößte Stadtbezirk Münchens. „Es steht außer Frage, dass wir mehr bezahlbaren Wohnraum brauchen. Aber es muss mit Augenmaß, ansprechender Architektur und sozialverträglich gebaut werden. Entscheidend ist, dass mit der Nachtverdichtung vor allem auch die Lebensqualität im Stadtviertel und die Gartenstädte erhalten bleiben.“ Aus ihrer Sicht ist daher Wohnungsbau nur in dem Umfang sinnvoll, wie parallel dazu auch die Infrastruktur geschaffen wird (Kindertagesstätten, Schulen, Pflegeplätze, Turnhallen, ÖPNV, Aufenthaltsflächen…). "Ich möchte nicht, dass unsere Stadtviertel gesichtslos werden und ihren Charme verlieren. Der Münchner Süden ist mein 'Zuhause', hier fühle ich mich wohl und das soll auch so bleiben“, so die Ortsvorsitzende aus Solln / Thalkirchen.
Bürger früh einbeziehen
Dem gebürtigen Haderner Matthias Stadler (Platz 16) ist die medizinische Nahversorgung im Münchner Süden wichtig. „Ich möchte, dass von Jung bis Alt alle gut versorgt werden können und gerne in Hadern wohnen“, so Stadler. Mit dem Neubau des Klinikums Großhadern profitiere nicht nur der Medizinstandort München, sondern auch die Bürger im Münchner Süden, da u.a. die ambulante Versorgung mehr in den Mittelpunkt rückt. Er betonte aber auch: „Gerade bei Fragen der Verkehrssituation um das Klinikgelände (zum Beispiel die Anfahrtswege) brauchen wir eine gemeinsame Lösung zwischen der Stadt München, dem Landkreis und dem Freistaat Bayern. Zudem ist es mir wichtig, dass bei großen Bauvorhaben, wie dem Neubau, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort frühzeitig einbezogen werden."
Faires Miteinander aller Verkehrsarten
Verkehrsexperte Dr. Michael Haberland (Platz 26) sagt: „Mir liegt die Mobilität sehr am Herzen. Das Problem ist aber, dass die Belastungsgrenze - nicht nur bei uns im Münchner Süden - erreicht ist. Gleichzeitig hat sich das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger nach individueller Mobilität vergrößert. Die meisten Menschen wollen Wahlfreiheit statt Verbote. Rot-Grün hat keine Konzepte zur Bewältigung des zunehmenden Verkehrs, stattdessen viel Ideologie, wie man den Verkehrsraum zu Lasten der Autofahrer umverteilt und Autofahrer und Radfahrer gegeneinander ausspielt." Dass die Boschetsriederstraße zu einer „zweiten Fraunhoferstraße“ werde, müsse man stoppen. "Wir gründen daher eine Initiative zum Erhalt der Parkplätze. Wir brauchen ein faires Miteinander aller Verkehrsarten und ein innovatives Gesamtkonzept für den Verkehr - dazu zählen u.a.: Auto, Car-Sharing, Mittlerer Ring ohne Kreuzungen, mehr Tunnels, vernünftiger Ausbau der Radwege sowie ein weiterer Ausbau des ÖPNV (insbesondere der U-Bahnen)." Seit die CSU in der Mitverantwortung ist, wurde der U-Bahnausbau wieder angepackt (u.a. die U5 nach Pasing) und der Bau von weiteren Linien beschlossen, so Haberland.
"Auf keinen Fall bebauen"
Für Stadtrat Otto Seidl (Platz 33) soll der Luise-Kiesselbach-Platz als Ort des gesellschaftlichen Miteinanders im Stadtteil gepflegt werden. „Dank der Untertunnelung sind die Anwohner besser vor Verkehrsbelastungen geschützt und der Stadtbezirk hat eine neue Aufenthaltsfläche erhalten. Der jahrelange Einsatz der CSU zum Wohle von Sendling-Westpark hat sich gelohnt. Auf keinen Fall darf der Platz in Zukunft bebaut werden, sondern muss als Freizeitwiese bestehen bleiben und als öffentliche Grünfläche ausgewiesen werden. Derzeit ist leider nur der Festplatz als öffentliche Grünfläche ausgewiesen. Darüber hinaus wäre es schön, wenn auf dem Platz ein kleiner Kiosk sowie eine öffentliche Toilette errichtet werden würden. Auch die vielen ehrenamtlichen Vereine brauchen Flächen, um Vereinsfeste ausrichten zu können und Traditionen auch auf diese Weise zu bewahren“, so Seidl.
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