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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Dauerparker im Sendlinger Wald
Fahrzeugkolonnen stören Anwohner und Erholungseffekt
Eine sehr beliebte Stelle, um private und vor allem gewerblich genutzte Fahrzeuge über Monate kostenfrei zu parken, sind die Höglwörther- und die Inninger Straße im Bereich zwischen der Aichacher- und der Bannwaldseestraße. LKWs und Anhänger, Tankreinigungsfahrzeuge und Kräne stehen am Straßenrand, aber auch Wohnmobile und Wohnwagen, ebenso ein Anhänger mit einem Boot. „Genutzt werden diese lediglich etwa einen Monat, den Rest des Jahres sind sie am Straßenrand abgestellt", berichtete ein Anwohner bei der Bürgerversammlung des Stadtbezirks Sendling-Westpark.
Besonders störend empfinden dies viele, da die Inninger Straße die 60 Hektar große Grün- und Parkanlage „Sendlinger Wald" (Südpark) durchtrennt. Abgesehen davon, dass die Wagenkolonnen auf den Straßen im und am Naherholungsgebiet nicht gerade einen bezaubernden Anblick bieten, behindern sie die Sicht jener, die die Straße überqueren wollen. Um sie zu durchfahren, ist mitunter ein Slalomkurs notwendig, was vor allem nach Einbruch der Dunkelheit für Autofahrer und noch mehr für Radler eine echte Herausforderung und durchaus auch gefährlich sei, erklärte der Antragsteller.
Zeitbegrenzung oder Umbau?
Oberbürgermeister Dieter Reiter lud er zu einer nächtlichen Probefahrt ein, damit dieser sich ein Bild von der unübersichtlichen Lage machen könne, und formulierte die Anfrage, auf welche Weise und wie rasch seitens der Stadtverwaltung gehandelt werden könne, um die Situation zu verbessern. Sein Vorschlag war, die Parkzeit tagsüber auf drei oder vier Stunden zu begrenzen.
Dasselbe Ziel verfolgt ein Anwohner mir seinem Antrag, die Inninger Straße zurückzubauen oder zu verschmälern, damit das Dauerparken dort nicht mehr möglich ist. Dadurch ließe sich der Charakter des Sendlinger Waldes als Naturschutzgebiet und Biotop wieder herstellen, so dessen Argumentation: „Denn durch die abgestellten LKWs und Anhänger, durch die Zweckentfremdung als Übernachtungsplatz sowie als Umladeplatz von Waren, durch an der Straße durchgeführte Reparaturen an Fahrzeugen und durch die Nutzung als Abstellplatz für Schrottfahrzeuge wird die Straße zudem verschmutzt.
Außerdem sei, betonte der Antragsteller, öffentlicher Verkehr in Anlagen, die unter die Grünanlagensatzung fallen, ohnehin nicht vorgesehen. Und auch die Durchtrennung des Waldgebiets durch die Straße sollte durch die Parker und den Parkverkehr nicht noch zusätzlich verstärkt werden, gab er zu bedenken: „Denn dann kann der Südpark, der neben der Erholung und als Areal zur Freizeitgestaltung, für Sport und Spiel auch zur Verschönerung des Stadtviertels diene, wieder seinem angestammten Zweck dienen."
Unterstützung vom Bezirksausschuss
Sein Anliegen hatte der Antragsteller bereits im September dem Bezirksausschuss vorgetragen. Daraufhin beantragte die CSU-Fraktion mit Zustimmung des gesamten Stadtteilgremiums, in der Inninger Straße von der Höglwörtherstraße bis zur Holzhauser Straße ein Halteverbot einzurichten, oder zumindest das Parken und Abstellen von LKWs, Bussen, Kleintransportern, Wohnwagen/Wohnmobilen sowie Transportanhängern zu untersagen. Bei einem Ortstermin standen dort drei LKWs, ein Bus, zwei Kleintransporter, neun Wohnwagen, zehn Transportanhänger, und lediglich drei PKWs. Selbst die Autos von Parkbesuchern müssten nicht in der südlichen Inninger Straße abgestellt werden. Denn für diese steht ein großer Parkplatz vor dem Gartenbaustandort zur Verfügung.
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