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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Das große Schweigen
Hubertusschützen und Bürgerinitiative finden nicht zueinander
Sie sollten sich an einen Tisch setzen und miteinander reden. Eigentlich. Doch zwischen dem Verein Hubertus für Jagd- und Sportschießen und der Bürgerinitiative (BI) Forstenrieder Park ohne Schießanlage e.V. herrscht weiterhin Funkstille. Die Parteien sind nach wie vor zerstritten. Das wurde in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 19 deutlich.
Dabei sah es im Februar nach einer - wenn auch kleinen - Entspannung aus. Wie berichtet hatte sich der BA bereit erklärt, die Moderation zwischen den Vereinen zu übernehmen. Vorwürfe gab und gibt es auf beiden Seiten. So hält die BI den Schützen vor, sich nicht an vereinbarte Kompromisse zu halten, die Hubertusschützen ihrerseits betonen, die BI akzeptiere ihren Bestandschutz nicht.
Schützen: BI soll ihren Namen ändern
Um die Vereine an einen Tisch zu bekommen, hatte der BA nun beide mit der Bitte um eine Aussprache angeschrieben. Doch damit wird es wohl so schnell nichts werden, denn die Hubertusschützen ließen über ihren Anwalt mitteilen, sie seien gerne zu Gesprächen bereit - aber erst, wenn die BI ihren Namen ändere. Dabei hatte BI-Vorstand Heinz Kuhnert in der Februar-Sitzung bereits signalisiert, dass der Name nicht so ernst gemeint und deshalb entstanden sei, als es in der Vergangenheit darum ging, eine "Monsterschießanlage" zu verhindern.
Sollten die Hubertusschützen auf eine Namensänderung bestehen, könnte noch einmal etwas Zeit ins Land ziehen. "Da muss ja bei der BI darüber abgestimmt werden, dann geht das Ganze zum Notar", so BA-Vorsitzender Hans Bauer gegenüber dem Sendlinger Anzeiger.
Anwohner: Schützen sind zu laut
Kuhnert seinerseits sparte auch in der jüngsten Sitzung des BA nicht an Vorwürfen. So behauptete er, das Genehmigungsverfahren für bestimmte Einhausungen auf der Schießanlage sei kein öffentliches Verfahren. Bauer dazu: "Wir werden das beim Referat für Umwelt und Gesundheit nachfragen." Auch gab Kuhnert an, die BI habe selbst Messungen vorgenommen und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Lärmwerte bei den Hubertusschützen massiv überschritten würden.
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