Da geht ein Licht auf!
Im Kindergarten St. Matthias war wieder Forschertag
Wie nur bringt man dieses Lämpchen zum Leuchten? Patrick gibt nicht auf. Hochkonzentriert sitzt der Bub an einem Tisch. Vor ihm liegen Batterien, Kabel und kleine Glühbirnen. "Das muss man zusammendrücken und hier ranstecken", überlegt er laut.
Es ist Forschertag im Kindergarten St. Matthias (Appenzeller Str. 2). Im Pfarrsaal nebenan hat Kindergartenleiterin Andrea Faltermeier mit ihrem Team mehrere Stationen aufgebaut. Bevor am Nachmittag der große Ansturm beginnt, dürfen Amanda, Raffaela, Hannah und Patrick schon mal einen Blick in die "Forscherhöhle" werfen und sich an zwei Stationen ausprobieren.
"Klein, aber oho!"
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass im Kindergarten St. Matthias leidenschaftlich experimentiert und geforscht wird. Schon seit mehreren Jahren ist die Einrichtung ein "Haus der kleinen Forscher". Diese Zertifizierung erhielt der Kindergarten von der gemeinnützigen Stiftung "Haus der kleinen Forscher", die sich bundesweit für die frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) engagiert. In diesem Jahr hatte die Stiftung anlässlich des "Tags der kleinen Forscher" das Motto "Klein, aber oho!" herausgegeben.
"Im Februar, März haben wir das Motto erfahren", erinnert sich Andrea Faltermeier. Dann habe sie angefangen zu überlegen, welche Experimente sich dafür eignen. Entstanden sind so insgesamt 15 Stationen rund um Themen wie Wasser, Töne, Farben. "Das sind alles Dinge, die die Kinder interessieren", weiß die Leiterin.
Zum Experimentieren anregen
Amanda, Raffaela, Hannah und Patrick geben unterdessen nicht auf. Sie probieren so lange, bis die Birnchen endlich leuchten. Dann erklingt ein aufgeregter Jubelschrei am Forschertisch. Andrea Faltermeier und ihre Kollegin Monika Heller freuen sich mit ihnen. "Versucht doch mal, zwei Lampen zum Leuchten zu bringen", ermuntert die Kindergartenleiterin. Schon stürzen sich wieder vier Händepaare auf die technischen Utensilien. Als die ersten beiden Lämpchen, die an einer Batterie hängen, aufleuchten, hakt Andrea Faltermeier nach: "Was fällt euch jetzt auf?" Ganz klar: Zwei Birnen leuchten nicht so hell wie eine, die alleine mit einer Batterie verbunden ist.
Wichtig sei, so Andrea Faltermeier, den Kindern nicht die Ergebnisse zu präsentieren, sondern sie zum Nachdenken zu animieren. "Ziel des Forschertags ist es, Mädchen wie Jungs über den Spaß zum Experimentieren anzuregen. Es soll einfach Freude dabei sein", sagt sie.
"Tolles Team"
Geforscht wird im Kindergarten St. Matthias aber nicht nur am Forschertag. Die Mädchen und Buben gehen regelmäßig auf Entdeckungsreise. So haben sie schon ohne Strom Brot gebacken oder erfahren, wie die Menschen früher Feuer gemacht haben. "Wir haben hier ein ganz tolles Team, das bereit ist, alles mitzumachen", freut sich Andrea Faltermeier.
Zum ersten Mal war der Forschertag in diesem Jahr übrigens öffentlich. Denn anlässlich des "Weltspieltags – Gemeinsam spielen" steht der 19. Stadtbezirk (Fürstenried-Forstenried-Thalkirchen-Obersendling-Solln) im Mittelpunkt. Die Aktion dauert bis 20. September und möchte darauf aufmerksam machen, wie wichtig das gemeinsame Spiel ist.
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