Bürgergremium würdigt Verbesserungen
Planungen zur Tram-Westtangente werden angepasst
Die Tram-Westtangente soll von der Aidenbachstraße bis zum Romanplatz über 8,25 km Länge verrlaufen. Der Abschnitt zwischen Romanplatz und Waldfriedhof soll bis 2025/26 in Betrieb genommen werden, der südliche Abschnitt erst bis 2027. Der Baubeginn ist derzeit für 2023 geplant.
Im April 2020 hatte die Stadt die Planfeststellungsunterlagen bei der Regierung von Oberbayern eingereicht. Aktuell bearbeitet man noch immer die zum Plan eingegangenen Einsprüche: „Neben umfangreichen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange liegen 41 Einwendungen von Privatpersonen und privaten Vereinigungen vor“, heißt es beim städt. Mobilitätstreferat.
Neue Anforderungen an den Plan
Gegenüber dem Trassierungsbeschluss von 2018 haben sich laut Mobilitätsreferat einige neue Anforderungen an den Plan ergeben. So müsse man etwa den Einsatz größerer Tramfahrzeuge mitdenken. Diese seien nötig, um die vom Stadtrat beschlossene Verkehrswende umzusetzen, wonach der Anteil des ÖPNV (Öffentlicher Personen-Nahverkehr) von derzeit 24 auf 30 Prozent steigen müsse. Größere Fahrzeuge bedeuten auch eine nötig werdende Vergrößerung des Achsabstandes bzw. Kurvenzuschläge.
Desweiteren seien Vorgaben aus dem Radentscheid in die Planung der Tram-Westtangente zu übernehmen. Hierbei empfiehlt das Referat jedoch, nur jene Planungsanpassungen zu übernehmen, „die keine Auswirkung auf die Planung der genehmigungspflichtigen Straßenbahnbetriebsanlagen haben, sich also außerhalb des Planfeststellungsumgriffs abspielen“.
Aber auch prognostizierte, steigende Fahrgastzahlen am S-Bahnhof Laim machten es notwendig, dass der Zugang von der Umweltverbundröhre (UVR) zum S-Bahnhof Laim größer dimensioniert werde.
Wegen dieser Anpassungen geht das Mobilitätsreferat in einem Papier für den Stadtrat davon aus, dass die Inbetriebnahme der neuen Tramtrasse auf das Jahr 2027 verschoben werden müsse - ein Jahr später als zunächst geplant.
Bürgergremien stemmen sich gegen Verzögerung
Der Bezirksausschuss Laim forderte die Stadt und die SWM (Stadtwerke München) / MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die geplante, auch abschnittsweise Realisierung der Tramwesttangente bis Ende 2025 umzusetzen. Auch der Bezirksausschuss im Münchner Süden drängt darauf, den ursprünglichen Terminplanes einzuhalten.
Ansonsten zeigte sich der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) sehr zufreiden mit dem vom Mobilitätsreferat vorgelegten Papier, welches Grundlage für die Entscheidung des Stadtrates zur Westtangente sein wird. Eine ganze Reihe von Fragen des Bürgergremiums hatten MVG und Mobiltätsreferat davor ausführlich beantwortet, berichtete BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger in der letzten BA-Sitzung 2021. In seiner Stellungnahme weist der BA darauf hin, dass die im Verlaufe der Planungen erreichten Verbesserungen absolut notwendig und unverzichtbar sind.
Einschätzung des Bezirksausschusses
Der Bezirksausschuss begrüßt u.a., dass jetzt sichere Querungsmöglichkeiten der Boschetsrieder Straße (an der Machtflinger Straße und Geisenhausener Straße) für alle Verkehrsteilnehmer und an der Halskestraße zusätzlich für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen sind.
An der Endhaltestelle Aidenbachstraße besteht ein hoher Bedarf an Fahrradabstellplätzen. Hier evrmisst der BA Überlegungen über die Anzahl als auch über die Situierung. Spätestens bei der Planung des Parkhauses müsse es dazu konrete Planungen geben.
Der Wegfall der beiden freilaufenden Rechtsabbieger an der Kreuzung Drygalski- Allee / Boschetsrieder Straße bringt in den Augen des BA einen erheblichen Sicherheitsgewinn für Fußgänger und Radfahrer und eine schnellere Querungsmöglichkeit der Kreuzung für Fußgänger. Dies sei für die Schüler des Thomas-Mann- Gymnasium ein erheblicher Vorteil. Zudem werde dadurch deer Zwei-Richtungs-Fahrradweg an der Südseite der Boschetsrieder Straße leichter machbar.
Die Aufteilung der Richtungsspuren an der Kreuzung Drygalski-Allee / Boschetsrieder Straße und damit der Wegfall der Linksabbiegespur von der Boschetsrieder Straße in die Höglwörther Straße sieht der BA etwas skeptisch. Das Argument de Planer, dies sei nötig, um die Leistungsfähigkeit des Knoten zu garantieren, konnte vom Bürgergremium wegen fehlender Berechnungen nachvollzogen werden.
Dass die Radwege auf beiden Seiten der Boschetsrieder Straße ohne wesentliche Nachteile für alle übrigen Verkehrsteilnehmer verbreitert werden können ist für den BA ein weiterer Vorteil der geänderten Planung. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Brücken der A95 über die Boschetsrieder Straßen müsse man aber überlegen, wie man hier die Situation für Fußgänger und Radfahrer verbessern könne.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH