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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Brücken aus Eichen
Forstbetrieb München schafft zusätzliche Biotope
"Eichenverbundprojekt" – das klingt nach Aktenstaub und Paragraphen. Doch dahinter verbirgt sich ein Vorhaben des Forstbetriebs München der Bayerischen Staatsforsten in der frischen Luft. Der Forstbetrieb München verbindet nämlich die historischen Alteichen im Forstenrieder Park zu ökologischen Brücken. Und die Besucher können das miterleben.
Bis zu 300 Jahre alt
Die historischen Eichen im Forstenrieder Park sind nicht nur bis zu 300 Jahre alte Zeugen der ehemaligen Waldweide, sondern sie bilden auch ein naturschutzfachlich wertvolles Gerüst, das seltene Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt verbindet. Aufgrund ihrer Verteilung über die gesamte Fläche sind sie prädestiniert, ökologische Brücken zu bauen.
Das sogenannte "Eichenverbundprojekt" des Forstbetriebs München erfasst rund 3.800 Hektar Wald und wird von 2019 bis 2021 etwa acht Kilometer Waldinnenränder als zusätzliche Biotope im Übergangsbereich zum geschlossenen Wald dauerhaft schaffen.
Die ersten ökologischen Brücken entstehen derzeit am Ludwig-Geräumt im Wildpark und entlang der Eichenallee im Revier Maxhof. Der Forstbetrieb sichert und entwickelt diese Biotopstrukturen, indem er die Alteichen umlichtet und in ihrer Nahzone von Gehölzkonkurrenz befreit. Dadurch wird ein Einwachsen insbesondere von Fichte und Kiefer in die empfindliche Eichenkrone verhindert und insgesamt die Vitalität der Eichen gestärkt.
Seltene Straucharten erhalten
Die Entbuschung erfolgt selektiv in buchtigen Waldrändern, so dass seltene wärmeliebende Straucharten erhalten bleiben und unter den Alteichen zusätzliche Blühkomplexe aus heimischen Kräutern entstehen.
Nachdem die Pflegeeingriffe entlang stark frequentierter Wander- und Radwege stattfinden, können die Waldbesucher den Projektfortschritt mitverfolgen und werden in den Folgejahren an der naturschutzfachlichen Aufwertung, aber auch ästhetischen Bereicherung der Eichenalleen teilhaben können.
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