"Kulturelle und soziale Bereicherung"
Offener Bücherschrank am Thalkirchner Platz geplant
Die Idee gibt es schon länger im Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19): Die Lokalpolitiker möchten einen offenen Bücherschrank im Viertel aufstellen. Einfacher gedacht als getan – die öffentlichen Schränke können nicht in Verantwortung der Bezirksausschüsse eingerichtet werden. Das Gremium wusste sich allerdings schnell zu helfen: Ein gemeinnütziger Trägerverein wurde gegründet, der "Offene Bücherschränke im 19. Stadtbezirk e.V.". Andrea Barth von der SPD ist Vorsitzende des Unterausschusses Kultur im BA 19 und jetzt auch stolze Vereinsmitgründerin: "Offene Bücherschränke sind eine dauerhafte kulturelle und soziale Bereicherung für die Anwohner des Viertels."
Lesekultur fördern
Die Schränke böten kostenloses Lesematerial für die Allgemeinheit und förderten damit die Lesekultur. "Zum anderen bieten sie Bürgern eine Möglichkeit, ausgelesene Bücher ohne Aufwand zu entsorgen." Diese würden dann für alle zugänglich. Voraussichtlich im Herbst soll der Bücherschrank am Thalkirchner Platz stehen. Mit Eisdiele, Cafes, Kiosk, Einzelhandel und einigen Sitzmöglichkeiten ist der Platz schon jetzt Treffpunkt im Bezirk – ein Ort, der zum Verweilen einlädt. "Ein offener Bücherschrank soll nun die Attraktivität des Platzes für die Öffentlichkeit weiter erhöhen und das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Quartier verbessern", erklärt Barth in der betreffenden Sitzungsvorlage.
Ein Angebot für den Schrank liegt bereits vor, es kommt von der BOKX AG in Köln. Das Unternehmen hat schon zahlreiche Bücherschränke gebaut und ist Experte auf dem Gebiet. Dennoch hat sich der BA 19 in der letzten Sitzung darauf verständigt, ein weiteres Angebot einzuholen – von einem Münchner Anbieter. Es bleibt abzuwarten, welche Firma sich letztendlich durchsetzt. Eines jedoch steht fest: Bewohner des 19. Stadtbezirks dürfen sich auf der Suche nach dem passenden Schmöker bald auf eine neue Anlaufstelle freuen. Damit auch tatsächlich nur Bücher im Schrank zu finden sind, die für alle einen Mehrwert haben, sucht Barth im Moment Paten für die kleine Bibliothek. Diese sehen täglich am Schrank vorbei und stellen sicher, dass keine Lektüre mit gesellschaftsfeindlichem oder problematischem Inhalt dort gelandet ist. Wer Lust hat, sich am Bücherschrank zu engagieren, kann sich unter der E-Mail Adresse rea.barth@gmx.de schon jetzt informieren.
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