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Zentral gelegen und warm

Container der Kinderfarm mit Stockbrot und Lagerfeuer eingeweiht

Gemeinsam bewältigen Erwachsene und Kinder den Umzug in den neuen Container. (Bild: pst)

Die Kinder- und Jugendfarm in Neuaubing hat ihren neuen grünen Container eingeweiht. Das Gebäude ist zwar nur als Provisorium gedacht, ist aber dank seiner zentralen Lage und der modernen Ausstattung eine große Verbesserung zu vorher. „Endlich sitze ich nicht mehr völlig ab vom Schuss in meinem kleinen Kämmerlein und auch nicht mehr im ewigen Kühlschrank“, freute sich die Leiterin der Einrichtung, Kathrin Schmidt. Die Bauphase war nicht einfach: „Es gab Probleme mit der Raumluftmessung, der Möbellieferung und mit dem Telefonanschluss.“

Für die vier hauptamtlichen Mitarbeiter der Kinderfarm bedeutete die Baumaßnahme eine zusätzliche Belastung. Im letzten Jahr besuchten über 45.000 Besucher die Farm. „Bei 250 Öffnungstagen macht das einen Durchschnitt von 180 Besuchern pro Tag“, berichtete Schmidt. Nachdem vergangenen Sommer die Möbel eingetroffen waren, konnte die Küche mit dem Gruppenraum vormittags für die Schulprojekte genutzt werden. Ein paar Monate später stand die Internetverbindung und das Büro zog aus dem alten, abgelegenen Barackengebäude um. Jetzt fehlen nur mehr ein Gefrierschrank und ein Regal. Zeit, um endlich Einweihung zu feiern, fand Schmidt.

Bauernhof mit Holzwerkstatt

Neben den Ehrengästen waren viele Kinder gekommen, um Stockbrot am Lagerfeuer zu grillen, die Räume zu inspizieren, aber vor allem um sich um ihre Lieblingstiere zu kümmern. Zum Beispiel um die Schimmelstute Fyrkat, der die liebevollen Streicheleinheiten der Kinder sichtlich wohl taten. Ein Mädchen mistete den Stall aus, andere bereiteten das Futter zu oder tobten über den Spielplatz. Die Kinder- und Jugendfarm Neuaubing ist eine bauernhofähnliche Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit Bauerngarten, Holzwerkstatt und Tieren. Es gibt sie bereits seit 28 Jahren. Seit mehr als 20 Jahren habe die Stadt der Einrichtung bereits ein festes Gebäude versprochen, sagte Kathrin Schmidt. Als Provisorium wurde jetzt der Container aufgestellt.

Mit dem neuen Stadtteil Freiham wird die Kinderfarm ihre Randlage verlieren und dann mitten im Wohnviertel liegen. „Für uns bedeutet dies, das Gelände jetzt so zu planen, dass jeder Quadratmeter genutzt werden kann, ohne dass es den ländlichen Charakter der Weitläufigkeit verliert“, betonte Schmidt. Deswegen setzt sich das Team für einen späteren Rückzug in die grundsanierte Baracke ein. So ginge weniger Fläche verloren. Auch personell werde die Stadt die Einrichtung aufstocken müssen. Vor kurzem wurde eine zusätzliche halbe Stelle genehmigt. „Wenn die ersten Einwohner Freihams eingezogen sind, wird dies nicht ausreichen“, prophezeite die Leiterin.

Integrativer Charakter

Bei der Kinderfarm stehen Teamgeist, Hilfsbereitschaft und Toleranz im Vordergrund. „Die jüngeren und neuen Kinder lernen von den älteren, während wir Betreuer uns möglichst im Hintergrund halten“, schilderte Schmidt. Das Ganze habe auch einen integrativen Charakter:  „Bei der Stallarbeit wird es zur Nebensache, ob die Eltern arm oder wohlhabend sind, auf welche Schule man geht oder wie gut man deutsch spricht.“

Die Kinder- und Jugendfarm in der Wiesentfelserstraße ist ganzjährig dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden Mittwoch gibt es zwischen 15 und 16 Uhr eine Tierführung. Am 25. Mai heißt es von 11 bis 14 Uhr „Kochen am Lagerfeuer“ oder bei Regen im Steinofen. Geschicklichkeits- und Kooperationsspiele stehen am 18. Juni von 14.30 bis 17 Uhr auf dem Programm und das große Sommerfest mit Spielen, Lagerfeuer und Essensständen findet am 25. Juni zwischen 11 und 17 Uhr statt.


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