Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Wohneigentum für Freiham

Außerdem soll der Stadteil inklusiv werden

Noch grasen die Schafe auf der unbebauten Wiese in Freiham. Im Hintergrund sieht man die Baustelle des Bildungscampus und des Sportparks. (Bild: pst)

Damit sich die Bürger mehr Wohneigentum leisten können, fordert die CSU-Fraktion bei der Ausweisung von Bebauungsplänen eine Quote von 20 Prozent auf den städtischen Flächen für das München Modell Eigentum. In einem Antrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter verweisen der Aubinger CSU-Stadtrat Johann Sauerer und Stadtrat Manuel Pretzl auf die angespannte Situation auf dem Immobilienmarkt. Wegen der hohen Kosten für Neubauwohnungen könne der Bedarf an Wohneigentum nicht gedeckt werden. „Wie der aktuelle Demografiebericht der Landeshauptstadt München zeigt, ziehen gerade deshalb mittelständische Familien mit Kindern aus München weg“, bedauern die Antragsteller. Um das Erfolgsmodell „Münchner Mischung“ zu bewahren, sei es deswegen „zwingend notwendig, die Heterogenität in den neuen Baugebieten mit einkommensorientierter Förderung und Eigentum zu sichern“. Wohneigentum würde schließlich auch einen „wichtigen Eckpfeiler“ in der Altersversorgung darstellen. In Freiham, in dem rund 25.000 bis 30.000 Menschen eine neue Heimat finden sollen, würde beispielsweise die Quote des München Modell Eigentums nur 2,5 Prozent betragen, kritisierten die Stadträte.

Drei neue Brücken

Eine barrierefreie Unterführung wird den künftigen Bildungscampus und den Sportpark verbinden. Die Bürger sollen dann unter der Hauptstraße Freihams das neue Stadtquartier auf der anderen Straßenseite erreichen können. Außerdem verbindet die Unterführung das neue Wohngebiet mit dem westlich gelegenen Landschaftspark. Rund 3,1 Millionen Euro sollen die drei parallelen Brücken für die oberirdische Straße kosten. Es wird eine für den westlichen und östlichen Gehweg sowie eine für die Fahrbahn in der Mitte geben. Der Stadtrat hat bereits grünes Licht gegeben.

Es wird transparente Lärmschutzwände entlang der Gehwege geben, die zugleich als Geländer dienen. Um Tageslicht in die Unterführung zu bekommen, sollen die Abstände der Brücken vier Meter breit sein. „Sie wird dadurch heller und wirkt nicht mehr so lang, Angsträume werden vermieden“, freute sich Oberbürgermeister Dieter Reiter in einem Infoschreiben. Ende 2018 sollen die Brücken fertig sein.

Freiham wird Inklusiv

Der Stadtrat möchte Freiham zu einem Musterbeispiel in Sachen Inklusion entwickeln. Dazu haben städtische Referate, der Behindertenbeirat, soziale Einrichtungen und Verbände, Experten, Betroffene und der Bezirksausschuss 22 nach Lösungen gesucht. Das Ergebnis wurde vor kurzem dem Stadtrat vorgestellt. Acht Kernthemen, zum Beispiel „Mobil sein“, „Wohnen“ oder „Gemeinschaft leben“, wurden unter den Aspekten der Teilhabe behandelt. Basis des inklusiven Stadtteils werden zum Beispiel die barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Orten und Angeboten sein, aber auch Kommunikation und die Bereitstellung von Informationen für Betroffene. Neben konkreten Maßnahmen in Freiham werden auch Lösungen für andere Projekte aufgezeigt. In Freiham wird nicht nur der Bildungscampus und der Sportpark, sondern auch der Landschaftspark von behinderten und nichtbehinderten Menschen gleichermaßen genutzt werden können. Für die Bauleitplanung des zweiten Realisierungsabschnitts gibt es bereits ein paar Eckpunkte. So sollen öffentliche Räume sowie Grün-, Frei- und Spielflächen so gestaltet werden, "dass sie die gemeinsame Begegnung und Teilhabe aller Menschen fördern“, heißt es im Konzept. Vor allem für Kinder sind kurze und sichere Wege Teil des Leitziels.

Die Expertise ist in der Publikation „Freiham – ein inklusiver Stadtteil“ zusammengefasst. Sie ist unter www.muenchen.de/freiham, Thema „Inklusion“, im Internet veröffentlicht oder kostenlos im PlanTreff, Blumenstraße 31, erhältlich.


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt