Wir sind die Neuen!
Künftige Freihamer feiern Winterlichterfest
Noch dominieren Baustellen das künftige 190 Hektar große Wohngebiet in Freiham, aber bereits im Dezember ziehen die ersten von 25.000 Bewohner in das erste fertige Wohngebäude ein. Um sich schon im Vorfeld kennen zu lernen, haben die künftigen Bewohner Freihams zusammen mit den Nachbarn aus Aubing und dem Stadtteilmanagement Freiham ein Winterlichterfest gefeiert.
„Wir gehen gerade in die Tiefgarage“, erklärte ein Vater seinem Sohn. Zu sehen ist sie zwar noch nicht, aber da wo jetzt eine Baugrube ist, wird einmal ein Wohnhaus stehen. Es herrscht Aufbruchstimmung unter den Pionieren des Neubaugebiets. „Wir stehen auf dem Grundstück, wo ich später einmal eine Zwei-Zimmer-Wohnung beziehen werde“, erklärt Grischa Pfeffer von der Wohnungsgenossenschaft Progeno. Sie hat den Zuschlag für den Bau von rund 100 Wohnungen bekommen. Vor vier Jahren wurde sie gegründet. „Je länger ich dabei bin, umso mehr freue ich mich auf die Wohnung“, erklärt der künftige Freihamer. Ihm gefällt die Lage – einerseits im Grünen, andererseits in der Stadt – und natürlich das Konzept, das unterschiedliche Wohntypen (München-Modell, Mietwohnung, einkommensorientierte Förderung) beinhaltet.
„Das ist ein ganz neues Lebensgefühl“, bestätigt auch Claudia Hautkappe. Sie schwärmt von den genossenschaftlichen Konzepten wie Gemeinschaftsräume, Café und generationenübergreifende Angeboten. Sie wird erst in ein paar Jahren einziehen können, da dieses Progeno-Grundstück vom U-Bahn-Bau betroffen sein wird. Zuerst muss ein Vibrationsschutz eingebaut werden. Dass die U-Bahn-Verlängerung kommen wird, freut sie sehr. „Dass sie jetzt genau unter meinem Haus verlaufen wird, hätte ich mir jetzt nicht gerade gewünscht, aber so ist es eben“, sagt sie. Gemeinsam mit Christine Löcher, einer Kollegin von der Baugenossenschaft Wagnis-West, steht sie hinter einem Tisch, der sich vor gespendeten Köstlichkeiten geradezu biegt. Die künftigen Bewohner haben Kuchen mitgebracht, Quiches, Käsespießschen und noch viel mehr. Daneben bietet das Mitmach-Café Aloha Wanderwelt Kaffee, Punsch und Waffeln.
Arbeitsgruppen gebildet
Sehr viele kleine Kinder sieht man, junge Eltern – schnell ist ein gemeinsames Gesprächsthema gefunden: Der geplante Wohnungsbau. Acht Genossenschaften haben den Zuschlag für Baufelder bekommen. Für die Planung der Häuser haben sie sich schon in Arbeitsgruppen zusammengeschlossen. „Es ist gut, wenn man sich vorher kennenlernt“, erklärt Pfeffer. Während der Bauphase können Synergieeffekte genutzt werden.
Während die Kleinen ihr Stockbrot in die Flammen halten, tauschen die Eltern Adressen aus und genießen das mit Lichterketten und Kerzen beleuchtete Freiham. Einige Kinder haben ihre Martinslaternen dabei, andere basteln Windlichter. Mitarbeiter von „Smarter Together“ erläutern die sensorgesteuerten Straßenlaternen, es gibt Informationen über die Leih-E-Bikes und andere digitale Verleihsysteme. Design-Studenten der Hochschule München haben die besondere Location für eine Ausstellung genutzt. „Edgeland Collective X Freiham“ heißt der Titel. Gezeigt werden Fotos von Übergangszonen und Randzonen menschlichen Lebens.
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