Wie sieht der Park der Zukunft aus?
In Neuaubing werden Ideen für Freiflächen gesucht
Es wird immer enger in München und die Konkurrenz um freie Flächen entbrennt zwischen den Bereichen „Wohnen“, „Arbeiten“ und "Verkehr". Deswegen untersucht die Stadt in verschiedenen Stadtteilen, wie die öffentlichen Parks, Plätze und Straßen zukunftsfähig gemacht werden können. „Wir brauchen mehr Wohnraum und müssen nachverdichten. Gleichzeitig wollen wir mit den freien Flächen behutsam umgehen“, erklärte Bauminister Hans Reichhart. Das könnte beispielsweise heißen, dass sich die Menschen künftig nicht nur in Parks erholen, sondern, dass ungewohnte Orte wie Parkplätze, Dächer oder andere freie Flächen für Erholungszwecke aufgewertet werden könnten. „Diese müssen wohnortnah sein, damit sie lebenswerte Quartiere und gute Nachbarschaften ausmachen“, ergänzte Oberbürgermeister Dieter Reiter. Doch dazu müsse man zuerst wissen, was die Menschen überhaupt wollen. Orte zum zwanglosen Treffen, Ruheoasen oder die Möglichkeit Gemüse anzupflanzen oder einfach nur die Picknickdecke auszubreiten?
Vor kurzem haben deswegen Untersuchungen in verschiedenen Stadtteilen begonnen. Darunter auch in Neuaubing. Mit schriftlichen, aber auch mündlichen Interviews, Quartiersspaziergängen, Befragungen, Zählungen und Beobachtungen sollen die Fragebögen, die an Haushalte geschickt wurden, ergänzt werden.
Sieben verschiedene Arten von öffentlichen Räumen werden untersucht. Es handelt sich um die Bereiche „Flußlandschaften“, „Grüngürtel“, „Park- und Grünanlagen“, „öffentlicher Verkehrsraum“, „öffentliche Plätze“ und öffentlich zugängliche Räume wie „Gebäude“ und „Dachlandschaften“. Insgesamt 22.000 Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen – von Eltern mit Kindern über behinderte Menschen bis zu Senioren – sind aufgerufen, die Fragen zu beantworten.
Neue Anforderungen kennen lernen
Gefragt wird beispielsweise wie die öffentlichen Parks, Plätze und Straßen genutzt werden und um welche Nutzergruppen es sich handelt. „Welche Anforderungen und Bedürfnisse haben die Menschen an diese Räume?“, lautet eine weitere Frage. Stadtbaurätin Elisabeth Merk erklärte: „Damit München eine lebenswerte Stadt mit vielfältigen Freiräumen für alle bleibt, müssen wir die neuen Anforderungen kennen, besser verstehen und Lösungsansätze entwickeln.“
Die Ergebnisse sollen Ende 2021 vorliegen und in einer Studie zur Nutzung öffentlicher Räume zusammen gefasst werden. Die Stadt erhofft, durch sie Erkenntnisse über sich verändernde Lebensstile wie die zunehmende Digitalisierung und die immer älter werdende Bevölkerung zu gewinnen. Es besteht nämlich die Vermutung, dass solche Faktoren das Freizeitverhalten grundlegend verändert haben. Die Untersuchug soll später auch auf andere Kommunen in Bayern übertragbar sein.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH