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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Wer möchte zur Feuerwehr?
Retten, löschen, bergen beim Tag der Jugend
Mit Helm und Feuerwehrjacke ausgerüstet hantiert der dreijährige Levi konzentriert mit der riesigen Rettungsschere. Simon Rutsche von der Jugendfeuerwehr und Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Aubing helfen ihm. Denn auch wenn mit den hydraulischen Scheren und Spreizern der Feuerwehr das Zerschneiden von einer Blechbüchse kinderleicht ist, ein Kinderspiel ist es nicht. Zum ersten Mal hatte die Freiwillige Feuerwehr Aubing einen Tag der Jugend organisiert. Ziel war es, die Jugendarbeit zu fördern und Interessenten für das Ehrenamt zu begeistern.
Am Feuerwehrgerätehaus in der Ubostraße 11 konnten die Besucher Feuerwehr aus nächster Nähe erleben. Es war sogar extra die Straße gesperrt worden, damit der Fuhrpark mit den riesigen roten Feuerwehrautos ausgestellt werden konnte. Vor allem die kleinen Besucher kletterten begeistert in die Autos und inspizierten die Einbauten. Danach ging es an die Spritzwand, wo es galt mit einem Wasserstrahl auf ein aufgemaltes Feuer zu zielen.
Bis die kleinen Buben und Mädchen bei der Jugendfeuerwehr mitmachen dürfen, wird es aber noch ein paar Jahre dauern. Mitglied kann man ab zwölf Jahren werden.
Annemarie Zeilermeier und Christian Ringmayer sind mit zwölf Jahren eingetreten und mittlerweile der Jugendgruppe entwachsen. Bei beiden hatten Familienmitglieder, die bei der Feuerwehr sind, den Ausschlag gegeben. „Mein Informatikstudium ist sehr theoretisch, deswegen gefällt mir die praktische Seite und die Technik bei der Feuerwehr“, erklärte Christian Ringmayer. Außerdem sei die Kameradschaft „super“, fügte Annemarie Zeilermeier hinzu. Beiden gefällt es, helfen zu können. Auch der 15-Jährige Simon Rutsche ist mit zwölf Jahren eingetreten und hat den Schritt nicht bereut. Die Ausbildung der freiwilligen Helfer sei abwechslungsreich und mit seinem Engagement konnte er bei seinen Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz punkten.
Dienstags wird geübt
Jeden Dienstag trifft sich die Gruppe – derzeit sind es drei Jungs und drei Mädchen – zwischen 18.15 und zirca 20.30 Uhr im Aubinger Feuerwehrhaus. Zu diesen Abenden sind Interessenten willkommen. Hier lernen die Jugendlichen von Jugendwart Florian Ringmayr und seiner Stellvertreterin Elena Bregenzer alles, was für den Feuerwehralltag wichtig ist. Das sind zum Beispiel Brandbekämpfung, Löschwasserförderung, technische Hilfeleistung, Umgang mit Gefahrstoffen oder Aufbau und Inhalt des Feuerwehrfahrzeugs. Einmal im Monat gibt es eine große Gebietsübung.
Die Jugendfeuerwehr München ist nämlich Teil der Freiwilligen Feuerwehr München und besteht aus den fünf Jugendgruppen Nord, Ost, Süd, West und Mitte. In der Jugendgruppe West sind derzeit rund 40 Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, die im Gebiet der Abteilungen Allach, Aubing, Langwied-Lochhausen, Ludwigsfeld-Fasanerie, Moosach und Obermenzing wohnen.
Neben der inhaltlichen Ausbildung gibt es auch viel Spaß. Man kann beispielsweise bei den Wettbewerben um Leistungsabzeichen mitmachen und dabei sein Wissen und seine Geschicklichkeit beim Schläuche kuppeln oder beim Knoten machen unter Beweis stellen. Die Jugendlichen besuchen aber auch andere Hilfsorganisationen wie die Flughafenfeuerwehr, den Rettungshubschrauber oder das DLRG-Rettungsboot auf dem Starnberger See.
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