Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Weich wie Moos
SV Aubing weiht 2,5 Mio. Euro teuren Kunstrasenplatz ein
Saftig grün sieht der Rasen der beiden neuen Spielfelder des SV Aubing aus. Darüber zu laufen sei herrlich weich „fast wie auf Moos oder einem Waldboden“, schwärmte Sportamtsleiter Günter Schwarz (Stadt München). Bei der offiziellen Einweihung auf der Aubinger Bezirkssportanlage konnten sich die Teilnehmer von der Qualität dieses strapazierfähigen Bodenbelags überzeugen. Feierlich zogen die Sportler mit Taferlbub, Vereinsfahne, Trommlern, den Ehrengästen sowie vielen Sportlern und Freunden auf den Sportplatz an der Kronwinkler Straße ein. Die beiden katholischen und evangelischen Aubinger Pfarrer spendeten den kirchlichen Segen und appellierten an „Fairplay“. Dann schnitten die Ehrengäste und Funktionäre das Band feierlich durch.
Bei der Einweihung dabei waren auch Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel und CSU-Stadtrat Johann Sauerer. „In den letzten Jahren ist die Zahl der Nutzer immer weiter gestiegen. Leider waren aber die Kapazitäten dieser Anlage mit dem Natur- und Rote-Erde-Feld erschöpft. Jetzt kann es weiter in die Zukunft gehen“, freute sich Kriesel. Dem stimmte Vorstand Stefan Bönsch zu. Seit vielen Jahren hätte sich der Sportverein bereits für den Kunstrasenplatz eingesetzt, „es waren gefühlte 100 Jahre“, so Bönsch. Ein wenig knifflig sei es gewesen, die beiden Plätze auf dem vorhandenen Grund unterzubringen, meinte Schwarz. Es ist aber gelungen. Die Plätze haben die vorgeschriebenen Größen, so dass darauf Punktspiele gemacht werden können.
Nächster Wunsch: Neue Umkleiden und WCs
Der Kunstrasen hat viele Vorteile. Einen Naturrasen könne man rund 1.200 Stunden nutzen bevor er „am Ende“ ist, beim Kunstrasen seien 3.000 Spielstunden möglich. Der Kunstrasenplatz muss aber ebenso wie ein Naturrasen gepflegt werden. So müsste beispielsweise Laub entfernt werden, der Platz muss mit Spezialmaschinen abgezogen und das Granulat immer wieder mal gleichmäßig verteilt werden.
Das Ganze hat seinen Preis. Rund 2,5 Millionen Euro hat sich die Stadt die Sanierung und Erweiterung der Sportflächen kosten lassen. Die 680 Kicker der Sportvereinigung, der FC Kosova und die Sportgruppe „Bunt kickt gut“ haben nun endlich genug Platz, um ihrem Hobby zu frönen. „Sonntagmorgen trainieren acht Mannschaften gleichzeitig. Da war es immer ganz schön eng“, erinnerte sich Bönsch. Vielleicht könnte jetzt sogar die F-Jugend erweitert werden. Sechs Gruppen gibt es bisher. „Falls wir Trainer finden, könnten wir zwei weitere anbieten“, meinte der SV-Vorstand.
Auf der Wunschliste des SV Aubing steht auch eine Erneuerung der Sanitäranlagen. Die bestehende stammt noch aus dem Jahr 1962. „Damals war Frauenfußball verboten“, wusste Schwarz. Das ist heute ganz anders. Deswegen soll es endlich getrennte Männer- und Frauenduschen sowie Toiletten geben. Schwarz machte den Aubingern aber wenig Hoffnung, dass das Projekt bald realisiert werden würde. „Wir haben für Investitionen jährlich nur acht Millionen Euro zur Verfügung“, erklärte er. Von den 23 münchenweiten Bezirkssportanlagen stünden bereits einige auf der Warteliste, um ihre Aschenplätze durch Kunstrasen austauschen zu lassen. Vor 20 Jahren sei München übrigens die erste Stadt gewesen, die Kunstrasen verlegt hatte. „Das Hauptspielfeld muss aber immer Naturrasen sein“, erklärte Schwarz.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH