„Viergleisig und schnell“
BI bekommt Unterstützung vom Landtag
In einem Gemeinschaftsantrag haben die Landtagsabgeordneten der CSU und der Freien Wähler den beschleunigten Ausbau der S 4 West von Pasing über die Leienfelsstraße, Aubing, Puchheim und Eichenau nach Fürstenfeldbruck in einem Pilotprojekt gefordert. „Die Staatsregierung wird aufgefordert mit der DB, dem Eisenbahnbundesamt (EBA) sowie gegebenenfalls dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Beschleunigungsmöglichkeiten für eine vorgezogene Realisierung und Inbetriebnahme zu erörtern und gemeinsam anzugehen“, heißt es in dem Antrag an den Landtag. Denn die dringend benötigte Infrastrukturmaßnahme bedürfe einer raschen Umsetzung. Immerhin seien die Planungen für einen dreigleisigen Ausbau der S 4 von Pasing bis Eichenau und weitere Maßnahmen zum verkürzten Takt bis nach Fürstenfeldbruck bereits weit fortgeschritten. Mit dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens ist nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) im Jahr 2021 und mit der Inbetriebnahme im Jahr 2030 zu rechnen.
Als Begründung gaben die Antragsteller zu bedenken: „Der Westast der S 4 ist eine der frequentiertesten Strecken der Münchner S-Bahn. Zugausfälle, Verspätungen und überfüllte Züge plagen seit Jahren die Fahrgäste.“ Angesichts der Elektrifizierung der Strecke ab Geltendorf Richtung Lindau und der Schweiz werde das Verkehrsaufkommen dort sogar noch steigen. „Auf dem Teilstück werden dann künftig noch mehr Güterzüge, Personenfern- und -nahverkehrszüge fahren“, befürchteten die Abgeordneten. Dadurch werde die S-Bahn dann noch häufiger warten müssen, was insbesondere für Schüler und Berufspendler „völlig inakzeptabel“ sei. „Die leidgeprüften Fahrgäste der S 4 West wünschen sich sehnlichst eine Verbesserung“, wussten die Abgeordneten. Außerdem soll die Stadt bis zum Jahr 2035 um 400.000 Einwohner steigen. Sehr viele davon werden in Freiham und im Münchner Westen ihre neue Heimat gefunden haben. „Auch deshalb muss die S 4 West schnell bis Fürstenfeldbruck ausgebaut werden.“
Daneben regten die Landtagsabgeordneten an, dass im Rahmen der Planungen ein viergleisiger Ausbau der Strecke beim barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe bis Fürstenfeldbruck "im Blick behalten" werden solle.
"Zu schwammig und unkonkret"
Unterstützung für den Antrag bekamen die Volksvertreter von der Bürgerinitiative (BI) „S 4 – Ausbau jetzt“. „Wir freuen uns über diese Initiative und unterstützen sie ganz klar“, so der Sprecherkreis um Dagmar Mosch, Martin Eberl, Hartwig Hagenguth, Mirko Pötzsch und Andreas Barth. „Es scheint so, dass sich endlich auch bei den Entscheidungsträgern die Erkenntnis über die Notwendigkeit des S 4-Ausbaus durchgesetzt hat“, betonten sie. Hilfreich sei sicherlich gewesen, dass aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mit Benjamin Miskowitsch (CSU) und Hans Friedl (FW) zwei in Sachen S 4-Ausbau engagierte Abgeordnete in den Landtag gewählt worden seien. Die jahrelange Öffentlichkeitsarbeit der Bürgerinitiative und besonders die „unaufgeregten Biergartengespräche mit den Landtagskandidaten vor der Wahl, bei denen wir intensiv auf die problematische Situation auf der S 4 West und auf die Notwendigkeit des Ausbaues hingewiesen hatten“, hätten ebenfalls einen Beitrag zu der Entwicklung geleistet.
„Für viel zu schwammig und unkonkret formuliert“ hält die BI aber die Forderung, dass der viergleisige Ausbau der Strecke „im Blick behalten" werden solle. „Als Bürgerinitiative fordern wir daher in der Behandlung im Landtag eine deutliche Konkretisierung.“ Nur mit einem wirklich durchgehenden viergleisigen Ausbau bis Fürstenfeldbruck sieht die BI die Zukunftsfähigkeit der Strecke gewährleistet.
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