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Urbane Träume

Aufseßer Platz bekommt eine Blumenwiese

Eine Mobilitätsstation (auf dem Foto die Station an der Aubinger Freienfelsstraße) wünschen sich die Kommunalpolitiker auch für den Aufseßer Platz. (Bild: pst)

Beim diesjährigen Münchner Klimaherbst geht es um urbane Träume, um den Lebensraum Stadt, um Räume für Mensch, Natur und Klima – auch im westlichsten Stadtteil. Hier organisiert die Stadtsanierung am 21. und am 27. Oktober Aktionen im Aubinger Sanierungsgebiet.

Am Donnerstag, 27. Oktober, von 17 bis 22 Uhr, geht es im Rahmen der Aubinger Gespräche im „Ubo 9“ um Ideen für Klimaschutz und Energiewende. Bei einem Podiumsgespräch und einem Infomarkt wird diskutiert, wie Klimaschutz in den Quartieren umgesetzt werden kann.

Am Freitag, 21. Oktober, findet zwischen 15 und 17 Uhr eine Pflanzaktion östlich des Aufseßer Platzes statt. Hier soll eine insektenfreundliche Wildblumenwiese entstehen. Im Rahmen der Aktion informiert die Stadtsanierung Aubing-Neuaubing-Westkreuz zum Thema „Mehr Artenvielfalt im Grünen“. Die Bürger können Krokusse pflanzen, Samenbomben basteln und damit einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Hiermit wird auch ein erster kleiner Schritt hin zu der seit Jahren vom Bezirksausschuss 22 geforderten Aufwertung des Aufseßer Platzes getan. Die Aubinger drängen bei der Landeshauptstadt seit langem, dass der Platz verschönert werden soll. Das dürfe kein „urbaner Traum“ bleiben. Schließlich handele es sich um ein geschütztes Ensemble, das aber mehr den Charme eines Parkplatzes versprüht, hieß es immer wieder im Bezirksausschuss.

Zuletzt hatte der BA 22 im Februar dieses Jahres einen fraktionsübergreifenden Antrag verabschiedet. Darin wird im nördlichen Areal des Aufseßer Platzes die Errichtung eines „Mobilpunktes“ gefordert: Eine Leihstation für Fahrräder, E-Scooter, Car-Sharing, eine E-Ladesäule und Radlständer sollen im Rahmen der vom Stadtrat beschlossenen „Shared Mobility“-Initiative realisiert werden.

Zum wiederholten Mal wurde außerdem eine attraktivere Gestaltung des Platzes und der Grünflächen gefordert. Zumindest in diesem Punkt könnte durch die Pflanzaktion Bewegung in die Sache kommen.

Die Dornier-Siedlung rund um den „Aufseßer Platz“ und den Gößweinsteinplatz mit der Toreinfahrt, dem Uhrturm als Wahrzeichen und dem Gasthof „Zur Aubinger Einkehr“ steht unter Ensembleschutz. Entstanden ist sie zwischen 1938 und 1940 für die Arbeiter der damals benachbarten Dornier-Flugzeugwerke. Offiziell sollte sie nach dem Ministerpräsidenten „Ludwig-Siebert-Siedlung“ genannt werden, aber im Volksmund hat sich der Begriff „Dornier-Siedlung“ durchgesetzt. Der Gößweinsteinplatz war übrigens als Dorf- und Appellplatz konzipiert.

Seit einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2019, bei dem im Rahmen des Programms Städtebauförderung der Aufseßer Platz als einer von mehreren Sanierungs-Maßnahmen genannt wurde, hoffen die Lokalpolitiker auf eine Verbesserung der Situation. Die „urbanen Träume“ der Lokalpolitiker umfassen Spielgeräte für Kinder, Sitzgelegenheiten, aber auch Behindertenparkplätze und eine Reduzierung der hässlichen Wertstoffcontainer.

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