Unterführung nicht zuschütten
Veraltetes Bauwerk ermöglicht sichere Straßenüberquerung
Eng und dunkel ist die kleine Unterführung an der Bodenseestraße/ Ecke Limesstraße. Die Wände sind mit Graffiti beschmiert, steile Treppenstufen führen hinunter und die Rampe ist für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator schwer zu bewältigen. Kurzum: Die rund 120 Jahre alte Unterführung ist in einem baulich schlechten Zustand und dringend sanierungsbedürftig. Statt eines sehr teuren Umbaus gebe es eine Alternative, die wiederholt von Bürgern in den letzten Bürgerversammlungen gefordert wurde und die auch dem Bezirksausschuss 22 als interessante Option vorschwebte. So könnte ein neuer Übergang über die Bodenseestraße geschaffen werden. Die Unterführung wäre dann überflüssig und könnte zugeschüttet werden. Schließlich soll der Bahnübergang Brunhamstraße einmal als Straßenunterführung umgebaut werden. In seiner letzten Sitzung ist der Bezirksausschuss allerdings von dieser Lösung abgerückt. Einstimmig lehnte das Gremium das Zuschütten der Unterführung ab. „Die Unterführung muss bleiben“, lautete der Konsens. Zwar sei sie zugegebenermaßen sehr unattraktiv, aber immerhin könnten Fußgänger sicher die Straße überqueren. Der Bezirksausschuss befürchtet nämlich, dass der Plan einer Unterführung unter die Bahnlinie Brunhamstraße noch lange nicht realisiert werden wird. Im Investitionsprogramm der Stadt München für die Jahre 2013 bis 2017 ist das Projekt noch gar nicht enthalten. „Mit einer zeitnahen Höhenfreimachung des Bahnübergangs an der Brunhamstraße ist nicht zu rechnen“, bestätigte das Baureferat in einem Schreiben an den BA.
Wandanstrich und Beleuchtung
Schlimmstenfalls würden die Aubinger dann zwar eine neue Überquerung über die stark befahrene Bodenseestraße bekommen, aber keine Unterführung mehr haben. „Wir sind der Auffassung, dass durch eine Verfüllung der Unterführung Limesstraße Kreuzung Bodenseestraße eine erhebliche Verschlechterung der allgemeinen Verkehrssituation entsteht“, brachte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel die Meinung auf einen Punkt. Für viele Eltern sei es ein beruhigender Gedanke, dass ihre Kinder vom Neuaubinger Wohngebiet südlich der Bahnlinie durch die sichere Unterführung zu den Schulen in der Wiesentfelser- und Limesstraße sowie in die Eisdiele kommen könnten. „ Ein Fußgängerüberweg an dieser Stelle würde die Kinder, Fußgänger und Fahrradfahrer einem erhöhten Unfallrisiko durch den Querverkehr aussetzen“, hieß es in der BA-Stellungnahme an die Stadt. Auch für den Kraftverkehr auf der Straße wäre eine Verfüllung kritisch. Die Autos, die von der Limesstraße aus nach rechts abbiegen wollen, müssten erst das Passieren von Radlern und Fußgängern abwarten. „Ein enormer Rückstau in den Hauptverkehrszeiten wäre eine denkbare Folge“. Die bestehende Unterführung möchte der BA deswegen solange erhalten, bis eine Gesamtlösung der gesamten Kreuzung von der Stadt – inklusive Bahnunterführung - realisiert werde.
Die kleine Unterführung entspreche zwar nicht mehr den heutigen Standards sei aber – so habe es das Baureferat bestätigt – aus bautechnischer Sicht nicht zu beanstanden. Ein hellerer Anstrich und eine gute Beleuchtung sowie eine Verschönerung des Umfelds auf Seiten des Eiscafés könnte eine weitere Verbesserung bringen, hofft der BA.
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