Straßen, Häuser, Licht
Große Projekte für Freiham-Nord in diesem Jahr
Noch sieht man außer Baggern, Lastwagen, Kränen, Baustellen und -materialien nichts Fertiges auf dem Gebiet des Stadtviertels Freiham-Nord. In diesem Jahr stehen aber eine ganze Reihe von Maßnahmen auf der To-Do-Liste der Stadtplaner. Im Januar dieses Jahres wurde der Bebauungsplan mit Grünordnung im Münchner Amtsblatt veröffentlicht. Damit ist das Bebauungsplanverfahren beendet und die Grundlage für Baurecht geschaffen. Der erste Realisierungsabschnitt für 4000 Wohnungen für 10.000 Einwohner kann beginnen.
Bereits Anfang 2018 sollen die ersten Bewohner in den Bereich zwischen der S-Bahnlinie im Süden und dem Aubinger Ortskern im Norden einziehen. 50 Prozent der Wohnungen sollen als geförderter Wohnungsbau, weitere 20 Prozent im neuen Modell für bezahlbaren Wohnraum, dem „konzeptionellen Mietwohnungsbau“ (KMB) errichtet werden. Den Rest können private Bauherren bebauen. Außerdem sieht der Bebauungsplan die Errichtung von 13 Kindertageseinrichtungen, zwei Grundschulen, dem Bildungscampus mit Gymnasium, Realschule, Förderzentrum, einer dritten Grundschule, einem Sportpark für den Schul- und Breitensport, einem Stadtteilzentrum, einem Quartierszentrum mit Einrichtungen des täglichen Bedarfs sowie von öffentlichen Grünflächen vor.
LED-Beleuchtung als Pilotprojekt
Je nachdem wie schnell die Baufelder vermarktet werden, können die privaten Hochbaumaßnahmen voraussichtlich im Frühjahr 2017 beginnen. Dann werden die beiden Grundschulen, deren Bau bereits begonnen hat, schon fertig sein. Damit die Schulkinder einen sicheren Schulweg haben und die künftigen Bauherren bald mit dem Bauen beginnen können, wird in diesem Jahr mit der Verkehrserschließung begonnen. Die Vorarbeiten für die Kanäle, Straßen und Wege wurden im Herbst in Angriff genommen. Heuer stehen der Einbau der Straßenentwässerung und die Befestigung der Fahrbahnen mit einer vorläufigen Asphaltdecke auf dem Programm. Insgesamt werden vier Kilometer Fahrbahnen und Gehwege entstehen. Auch an der Bodenseestraße beginnen 2016 die Erweiterungsarbeiten. Sie wird mit einem Rad- und Gehweg verbreitert und soll zwei Fahrstreifen in beide Richtungen bekommen. An der Anton-Böck-, der Hans-Stützle- und der Hans-Steinkohl-Straße wird es Ampeln und Übergänge geben. 30 Millionen Euro hat der Stadtrat für den Straßenbau in Freiham zur Verfügung gestellt.
Der neue Stadtteil soll außerdem ein innovatives Beleuchtungskonzept bekommen. In einem Pilotprojekt soll im ersten Bauabschnitt LED-Technik zur Erhellung der öffentlichen Straßen und Grünanlagen eingesetzt werden. Die Planungen übernimmt das Büro Day & Light Lichtplanung München. „Die verschiedenen städtischen Räume von der Anliegerstraße über den Quartiersplatz bis hin zum Stadtteilzentrum werden differenziert beleuchtet“, erläuterte Baureferentin Rosemarie Hingerl. So sollen beispielsweise die Anliegerstraßen und Fußgängerbereiche mit warmen Licht beleuchtet werden und die Hauptverkehrsstraßen mit kaltem Licht. Damit ein „stimmiges nächtliches Bild“ erreicht wird, sollen die Bauherren strikte Vorgaben zur Beleuchtung der Fassaden bekommen.
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