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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Steiler Zahn
Pläne für Freihamer Unternehmenszentrale stehen fest
Es soll einmal das Herzstück des neuen Quartiers werden, das Stadtteilzentrum Freiham Nord und Schritt für Schritt nimmt es Form an – zumindest auf dem Papier. Im Planungs- und Bauausschuss des Stadtrats wurde vor kurzem das Wettbewerbsergebnis für die neue Firmenzentrale mit Innovationszentrum der Werkzeuge Hoffmann Group präsentiert. Das Unternehmen ist im Bereich Qualitätswerkzeuge, Betriebseinrichtungen und Schutzausrüstung tätig. Im Rahmen der städtischen Wirtschaftsförderung war das Grundstück an eine Projektgesellschaft der Hoffmann SE vergeben worden. Hier sollen rund 1.250 Arbeitsplätze geschaffen werden. Für ihr futuristisch anmutendes Gebäude zwischen der Bodenseestraße und dem S-Bahnhof Freiham hat die Arbeitsgemeinschaft „kadawittfeldarchitektur GmbH“ aus Aachen mit „Auböck + Kárász Land-schaftsarchitekten“ aus Wien den ersten Preis bekommen und wurde auch gleich mit der Planung beauftragt. Besonders gut hatte der Jury die Fassade des abstrakt wirkenden Gebäudes, bei dem ein Bauteil wie ein steiler Zahn in die Höhe ragt, gefallen. Hier wechseln sich schmale Keramikelemente mit Gläsern ab, „das unterstreicht die Vertikalität“, hieß es. Fast schon poetisch schwärmte die Jury von der „unregelmäßigen, fragilen Säulenordnung“, die den „interessant schimmernden Baukörper dem umgebenden Stadtraum erhoben erscheinen lässt“.
Sonnenschutz und Lüftung überprüfen
Allerdings bezweifelten die Juroren die Funktionalität und Zuverlässigkeit des Sonnenschutzes und die Größe der Klappflügel für die Fensterlüftung in den Büroräumen. Im Inneren schaffe ein begrünter Hof, der bis ins erste Untergeschoss reicht, eine „schöne Atmosphäre“ für die angrenzenden Räume. Der offene Eindruck des Raumes, der sich dem Besucher nach dem Eintreten über das zweigeschossige Entrée im Inneren bietet, wird dadurch maßgeblich bestimmt.
Lobend erwähnt wurde auch die „qualitätsvolle und selbstverständliche Erschließung der Fahrradräume im Untergeschoss“. Insgesamt stelle die Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Lösung der komplexen Aufgaben und Anforderungen aus städtischer Lage, verkehrlicher Bedingungen und den Anforderungen des Nutzers dar“, resümierte das Preisgericht. Die Jury regte aber auch ein paar Optimierungen an. Zum Beispiel bei der langgestreckten geschlossenen Fassade oder die Lage und Dimension des neuen „Technology Centers“. „Eine stärkere, öffentliche Wirkung nach außen ist hier durchaus gewünscht“, mahnten die Juroren.
Insgesamt hatten zwölf Teilnehmer an dem Realisierungs- und Ideenwettbewerbs mitgemacht. Im Rahmen eines Ideenteils sollten auch Visionen für die Gestaltung der östlich angrenzenden Hans-Stützle-Straße entwickelt werden. Hierfür wurde die Arbeitsgemeinschaft „Burger Landschaftsarchitekten Partnerschaft“ aus München mit „bogevischs buero architekten und stadtplaner GmbH“ aus München und „blauraum Architekten“ GmbH aus Hamburg mit einer Anerkennung für ihren Entwurf bedacht. Hier beeindruckte das Preisgericht die "einfache Logik, die sich für den Aufbau des Gebäudes ergibt". Dieser besteht aus einer Mischung aus Holz und Beton.
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