See und Höhenweg
Sechs Architekten dürfen weitermachen
Ein Höhenweg auf dem Lärmschutzwall, ein kleiner See, interessante Waldzonen, Spielplätze und Parzellen für die Kleingärtner. Was auf dem Papier so hübsch aussieht, wird in ein paar Jahren eventuell Realität sein. 28 Architekten hatten mit ihren Ideen am Konzeptwettbewerb für den Landschaftspark Freiham mitgemacht. Sechs Landschaftsarchitekturbüros sind sozusagen ins „Recall“ gekommen. „Jede der sechs ausgewählten Arbeiten bietet hohes Potenzial für die weitere Entwicklung im Verfahren“, erklärte Baureferentin Rosemarie Hingerl.
Beim Bewerber Hager Partner Agus aus Zürich schätzten die Juroren das ruhige Erscheinungsbild durch Wald, Wiesen und Parkweg. Dadurch könne eine schöne Parkkulisse erzielt werden. Weniger gut fanden die Juroren die Wegeführung. Sie könnte „spannungsvoller“ sein und die Anbindung an die Freihamer Allee besser.
hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin ist die klare Einteilungen in Waldzonen, Wiesen sowie Spiel- und Sportflächen gelungen sowie die mit Bäumen bepflanzte Übergangszone zur Bebauung. Den nordwestlichen Weg auf dem Damm sahen die Juroren kritisch, weil hier vielleicht ein Zaun zur Böschung Richtung Autobahn errichtet werden müsse.
Interessant fanden die Juroren bei den KLA kiparlandschaftsarchitekten GmbH, Duisburg, dass der Lärmschutzwall zum Landschaftselement wurde. Auf dem Höhenweg gibt es eine gute Sicht über das Areal. Die Wegeführung sei aber zu starr. Außerdem wären die Stellplätze für die Kleingärtner zu weit entfernt von den Parzellen angeordnet.
Lützow 7 C. Müller J. Wehberg, Berlin haben den barrierefrei erreichbaren Lärmschutzwall mit seinen Aussichtspunkten geschickt in den Park integriert. Kritisch gesehen wird der See mit Café und Veranstaltungsplatz. Hier befürchteten die Juroren hohe Pflegekosten.
Bei realgrün Landschaftsarchitekten, München ist der Baumhain schön, der den zentralen Weg zur S-Bahn begleiten soll sowie das „Urban Gardening“ mit Kiosk am südlichen Grünfinger. Kritisiert wurde, dass die Lärmschutzwand entlang der S4 den Magerrasen mit seinen Zauneidechsen beeinträchtigen könnte.
Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin überzeugte durch die Wegeführung, die gut erschlossenen Kleingärten und großzügigen Wiesen. Kritisiert wurde, dass die Spielflächen zu nahe an der Bebauung situiert sind.
Sieger wird im Sommer 2017 gekürt
Die Kritikpunkte sollen jetzt für den Realisierungswettbewerb bearbeitet werden. Außerdem bekommen die Bürger die Möglichkeit den Architekten ihre Anregungen mitzugeben. Voraussichtlich im Juni 2017 werden die Juroren den Sieger ermitteln. Der Landschaftspark Freiham ist zwei Kilometer lang und 200 bis 400 Meter breit. Er liegt zwischen der A 99 im Westen, der S-Bahn im Norden und der Bodenseestraße im Süden. Bei der Aufgabenstellung sollten die Architekten die Parktradition Münchens fortsetzen. Der neue Park soll unter funktionalen, gestalterischen und ökologischen Gesichtspunkten zukunftsweisend sein.
Die Ergebnisse können bis Freitag, 25. November, in der Halle des Technischen Rathauses, Friedenstraße 40 angeschaut werden. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 19.30 Uhr und freitags von 8 bis 16 Uhr. Am Mittwoch, 16. November, findet um 17 Uhr eine Infoveranstaltung statt: Vertreter des Baureferates und des Preisgerichts stellen die prämierten Arbeiten vor.
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