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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Rund ums Ehrenamt
Soziale Einrichtungen stellen sich auf Freiwilligenmesse vor
Die einen wollen sich sozial engagieren, die anderen - Vereine oder Einrichtungen - suchen freiwillige Helfer. Um beide Seiten zusammen zu bringen, fand in den Räumen der Adventskirche in Neuaubing die 1. Aubinger Ehrenamtsmesse statt. Es war auf lokaler Ebene so etwas wie die „kleine Schwester“ zur ganz München umfassenden großen Freiwilligenmesse im Gasteig. Die Initiative dazu hatten Bildungsmanager Daniel Send und Dagmar Mosch, Sprecherin des Regsam-Arbeitskreises Kinder, Jugend, Familie. „Die Ehrenamtsmesse hätte schon 2020 stattfinden sollen, aber musste wegen der Pandemie verschoben werden“, erklärte Annika Haas, vom Caritas Freiwilligen-Zentrum München-West. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Lukas Wasmer vermittelt sie Einsatzstellen an Interessenten und berät Leute, die noch nicht wissen, für welche Aufgaben sie geeignet wären. Außerhalb der Ehrenamtsmesse geht das telefonisch oder in den Engagement-Beratungsstunden. „Wir haben den Überblick, was es alles gibt und können passgenau beraten“, versicherte Annika Haas.
15 Vereinen und Einrichtungen hatten bei der Messe Infotische aufgebaut. Etwa 100 Bürger nutzten die Gelegenheit, um mit den Vertretern der Organisationen zu sprechen. Das reichte von der Nachbarschaftshilfe, über das SOS-Familienzentrum, dem Verein Spielraum, dem Kinderschutz, dem H-Team für Bürger in Not, dem Bildungslokal, dem Kulturzentrum Ubo 9, bis zur Stiftung „Kick ins Leben“, der Initiativgruppe Interkulturelle Begegnung und Bildung, dem VdK, dem Verein „Mama lernt Deutsch“ oder den Kinderhelden, die Lerncoaches für das Förderzentrum Freiham suchen. Viel Applaus gab es für den Chor der „AdvenTeens“, die einen musikalischen Vorgeschmack auf ihr Musical gaben.
Am Anfang hineinschnuppern
Potenzielle Interessenten informierte Haas unter dem Motto: „Was muss ich wissen, wenn ich mich freiwillig engagieren möchte?“ Freiwilligenarbeit ergänze und unterstütze bezahlte Arbeit, „tritt aber nicht in Konkurrenz zu ihr auf“, sagte Haas. „Sie ist ein wesentlicher Baustein der bürgerlichen Gesellschaft und Beitrag zur Solidarität und einem guten Miteinander“.
Vor einem Engagement, sollten grundlegende Fragen wie die Zeit, die man erübrigen könnte, geklärt sein. „Beginnen Sie lieber mit weniger Stunden, die sie später erhöhen könnten“, empfahl Haas. Eine „Schnupperphase“ könnte vorab vereinbart werden, in der man die Einrichtung, das Team und die Tätigkeit, kennenlernt. Auch eine Unfall- und eine Haftpflichtversicherung sei sinnvoll, denn sie deckten Risiken von Unfällen oder Schadensfällen ab, die im Rahmen des Engagements passieren könnten.
Übrigens besteht der Großteil der Freiwilligen nicht aus Rentnern, wie man meinen möchte. „Es sind die Berufstätigen, die zwischen 25 und 40 Jahre alt sind“, so Haas. Oft würden sie aus technischen Berufen kommen und als Ausgleich „etwas mit Menschen“ machen wollen, aber auch Studierende suchten häufig nach sinnvollen Tätigkeiten.
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