Ratten und Badesee
Bürger stimmen für sechs Anträge
Sechsmal konnten die Bürger des Stadtviertels 22 ihre Stimmkarte heben und sechsmal votierten sie für „ja“. Bei der Bürgerversammlung in der Mittelschule an der Reichenaustraße wurden alle Anträge genehmigt. Über sie wird nun in den Gremien diskutiert. Dauerbrenner war auch dieses Jahr der Aubinger Bahnhof, der noch immer nicht barrierefrei ist. Franz Fürst wollte sich mit einem eigens ausgearbeiteten Konzept an das Planungsreferat wenden und bat um Unterlagen. Mittlerweile sind Stadt und Bahn aber schon einen kleinen Schritt weiter. „Seit letzter Woche liegen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor“, freute sich Stefanie Wolf vom Verkehrsplanungsreferat. Das Ergebnis laute, dass sowohl ein Aufzug, als eine Rampe „technisch möglich“ wären. Es fehlten lediglich die geschätzten Kosten. Den fertigen Antrag der Stadt müsse dann aber die Bahn selbst beim Bundeseisenbahnamt einreichen. „Wir hoffen auf das Wohlwollen der Stadt“, so der Vertreter des Planungsreferats.
Medienzentrum für 50+
Für das Baugebiet Freiham gab es mehrere Anträge. Mehrheitlich begrüßte die Versammlung den Antrag, ein „50+ Medienzentrum“ in Freiham zu etablieren. „Eine Anlaufstelle ist nötig, um in Zeiten des Onlines Ältere fit zu machen“, erklärte die Antragstellerin. Im Bildungszentrum sei dafür zwar kein Platz, aber die Freiham-Expertin der Stadt konnte sich eine solche Einrichtung bei der neuen VHS vorstellen.
Rattenproblem
Über ein Rattenproblem bei den Müllcontainern in der Ehrenbürgstraße klagte Reinhard Bernsdorf. Die Tiere seien sogar untertags aktiv, ein Hund hätte bereits zwei erlegt, so Bernsdorf. Die Ratten würden sich unter den Boden durchgraben. Deswegen forderte er eine Versiegelung. Außerdem müssen mehr Container aufgestellt werden, um die Müllflut in den Griff zu bekommen.
Badesee?
Auch die Idee in Freiham einen Badesee oder ein Schwimmbad zu errichten, gefiel der Versammlung. Der Vertreter des Gartenbaureferats winkte allerdings ab. Der Landschaftspark sei zu klein für ein solches Vorhaben. Ein See brauche immerhin vier bis fünf Hektar Fläche. Allerdings gibt es Pläne, dass der Böhmer Weiher zum Badesee aufgewertet werden solle.
Verkehr und mehr
Zebrastreifen ab der Altenburg-/Wertheimstraße, Ampel an der Stockacher/Aubinger Straße, Expressbus auf der Linie 57 – auch mit diesen Wünschen wird sich die Stadt und der Bezirksausschuss beschäftigen müssen.
Bürgerzentrum realisieren
Keine Bürgerversammlung ohne Anträge von Johann Slezak von der Interessenvereinigung Westkreuz. In diesem Jahr forderte er erneut eine Realisierung „des bereits 1968 geplanten Bürgerzentrums“. Das Zentrum sei dringlicher denn je, auch wegen der Integration der vielen Neubürger und der Geflüchteten. Räume zur Kommunikation seien ein „Grundbedürfnis“ und zu der Sanierung des Westkreuzes gehöre es auch, dass ein Bürgerzentrum realisiert werde.
Insgesamt verlief die Bürgerversammlung harmonisch. Die Bürger hatten wenig zu klagen.
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