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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Programm für alle
UBO 9 als Spielbühne für Bürgerengagement
„Wenn ich gefragt werde, warum ich mich für UBO 9 engagiere, dann ist es die Motivation, die Weiterentwicklung des Gemeinwesens hier in Aubing mitzugestalten“, erklärt Wolfgang Mayer. Er ist Vorsitzender des Vereins Kulturnetz 22, der die Trägerschaft des neuen Aubinger Stadtteilkulturzentrum übernommen hat. Dank der finanziellen Beteiligung der Landeshauptstadt und der Vorarbeiten des Vereins „1000 Jahre Urkunde Aubing“ wurde 2017 der ehemalige Stall endgültig für die Kultur freigegeben.
„Nicht kommerziell, nicht parteigebunden und überkonfessionell war das Ziel“, berichtet Mayer. Um dies zu garantieren, gründeten Aubinger Vereine und Einzelpersonen den Verein Kulturnetz 22 e.V. Entscheidungsgremien sind der geschäftsführende Vorstand sowie die Mitgliederversammlung. Der Aufsichtsrat wacht darüber, dass die Satzung eingehalten wird. Diese Rahmenbedingungen waren die Voraussetzung dafür, dass die Trägerschaft für das Kulturzentrum von der Stadt an den Verein übertragen wurde.
5.000 Besucher im Gründungsjahr
Der Trägerverein strebt ein ausgewogenes Programm an, um möglichst viele Menschen anzusprechen. „Es entstand aus Gesprächen, die ich mit Bürgern beim Jour fixe, der immer am Dienstag von 18.30 bis 19.30 Uhr stattfindet, geführt habe“, berichtet Mayer. Der Verein unterstützt auch die Bürger, damit sie ihre Ideen in der UBO 9 realisieren können. Mit Erfolg. Das bunte Programm ermöglichte den Austausch zwischen den Generationen, gesellschaftlichen Gruppen, Ethnien und Nationalitäten. Zum Beispiel bei den Mitmachaktionen wie der „Explosion der Farben“ oder den Poetry Slams. „Bekannte Gesichter lassen auf Stammgäste schließen“, freut sich Mayer. Sein Resümee nach eineinhalb Jahren fällt positiv aus: „Unser Ziel war es, UBO 9 bekannt zu machen, eine Programmstruktur zu etablieren und die technische Infrastruktur des Kulturzentrums auszubauen. Dies ist uns gelungen“.
Wie misst man nun den Erfolg einer Kultureinrichtung? „Sind es die 5.000 Besucher im Gründungsjahr, die zunehmende Bekanntheit in der Öffentlichkeit, die funktionierende Infrastruktur, das Programm?“, sinniert Mayer und ergänzt: „Mein Traum ist, dass sich in der Programmvielfalt, bei den Engagierten und bei den Gästen unseres Kulturzentrums die Bevölkerungsstruktur des 22. Stadtbezirks widerspiegelt“. Als nächstes soll der Betrieb, der ehrenamtlich von Vorstandsmitgliedern getragen wird, an eine hauptamtliche Geschäftsführung übertragen werden, denn die Arbeit sei im Ehrenamt kaum mehr zu stemmen.
Das Herbstprogramm ist da
Der neue Programmflyer mit dem Herbstprogramm kann auch im Internet unter www.ubo9.de eingesehen werden. Neben Kunstausstellungen, gibt es Konzerte und Theater mit Aubinger Künstlern sowie den traditionellen Poetry Slam am ersten Freitag im Monat. Neu ist die Lach-Lounge. Dazu lädt Jaromir Konecny immer drei Freunde aus der Kabarett- und Comedyszene ein. Wieder im Programm sind die „G‘schichten zwischen Westkreuz und Teufelsburg“. Das bedeutet: Aubing erzählt und das fastfood theater spielt. Kindertheater wird als regelmäßiger Programmpunkt eingeführt. Auch die Volkshochschule veranstaltet Kurse. Die Aubinger Gespräche mit Themen zur Stadtentwicklung runden das Programm ab. Seit September zeigt die Fotoausstellung von Klaus Bichlmayer „Wenn es Abend wird…“ Impressionen aus dem Stadtbezirk, die auch als Kalender erhältlich ist. Als nächstes treten am Freitag, 21. September, ab 19 Uhr „Café Voyage“ auf. Das Münchner Trio bietet poetische Songs begleitet von Gitarre und Cello.
Helfer sind willkommen: „Jeder kann sich engagieren und sei es darin, nach der Veranstaltung die Bestuhlung für den nächsten Tag vorzubereiten“, wirbt Mayer. Interessierte können unter mitmachen@kulturnetz22.de Kontakt aufnehmen oder kommen zum Jour Fixe.
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