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„Play me, I’m yours“

Am Westkreuz wartet ein Freiluft-Klavier auf Spieler

"Teller Heimat“ heißt das Klavier von Angelika Feigenbutz, das im vergangenen Jahr aufgestellt worden war. (Bild: Nenad Artmann)

Ein Klavier unter freiem Himmel mitten in der Friedrichshafener Straße vor dem S-Bahn-Zugang Westkreuz. „Play me, I’m yours“ fordert das Instrument die Passanten auf. Auf Deutsch heißt das „Spiel mich, ich gehöre dir“. Das Klavier ist eines von 17, die über ganz München verteilt an öffentlichen Plätzen stehen. Jeder, der möchte, kann sich ans Piano setzen und in die Tasten greifen. Die Aktion nach einer Idee des englischen Künstlers Luke Jerram wird mittlerweile weltweit in vielen Städten realisiert. In München ist es ein gemeinsames Projekt des Isarlust e.V. und des Vereins Musik mit Kindern München in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern und den Urbanauten. „Das Tolle ist, es kann jeder mitmachen und es kostet nichts“, freute sich Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid, der die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen hat. Außerdem bringe das Projekt Leben, Kunst und Musik in die Stadtteile.

Wer möchte das Klavier gestalten?

In den letzten drei Jahren standen die Klaviere stets in der Innenstadt. Heuer wird zum ersten Mal auch im äußeren Stadtteil Neuaubing-Westkreuz eines der Klaviere aufgestellt. Das Klavier soll übrigens nicht nur bespielt werden. Die Organisatoren planen auch, dass Kinder und Jugendliche das Klavier kreativ gestalten. Interessenten, die Lust haben, das Klavier zu gestalten wenden sich per Email an clara.muth@isarlust.org. Die Form des Klaviers könnte zu einer originellen Bemalung inspirieren, dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, wie man am Beispiel der diesjährigen „Play me“-Klaviere erkennen kann. Für diese hatte es im Vorfeld einen Gestaltungswettbewerb gegeben.

So haben die von einer Jury ausgewählten Klaviergestalter eines der Klaviere beispielsweise in einen Tiger verwandelt. Auch die Handwerkskammer für München und Oberbayern beteiligt sich nun zum zweiten Mal an dem Projekt. Fünf Pianos wurden von Auszubildenden der verschiedenen Innungen gestaltet. Sehr originell: „Swing me, I’m yours“ heißt ein Klavier, bei dem auf der Rückseite eine Schaukel installiert wurde. Eine überdimensionale Ballerina beherbergt unter ihrem Ballettrock bei „Giselle“ das Klavier, das dadurch einen besonderen Wetterschutz bekommen hat. Ein gepolstertes Klavier haben Raumausstatter beigesteuert.

Neben Aubing stehen die Klaviere an anderen Standorten. Eine Karte mit den exakten Koordinaten gibt es auf der Website ab 1. September unter www.pmiy.de. Während dem 1. bis 19. September können Laien aber auch Profis von 9 bis 22 Uhr das Piano am Westkreuz benutzen. Danach wird das Klavier abgedeckt und abgesperrt. Vor allem Musiker, die ihre Eigenkompositionen einmal in der Öffentlichkeit vorspielen möchten, sind willkommen. Die 15-jährige Lisa Weyrauther hat für das Kulturprojekt bereits das Stück „Fly“ komponiert. Das romantisch-träumerische Stück wird bei der dreiwöchigen Aktion eine besondere Bedeutung haben. Musiker sind nämlich dazu aufgerufen, die Komposition selbst zu interpretieren und ein Video davon einzuschicken.


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