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Pläne für das neue Quartier

In Freiham wird der zweite Realisierungsabschnitt vorbereitet

So sieht die Skyline im ersten Realisierungsabschnitt von Freiham Nord aus. (Bild: pst)

„Ist eine weitere Straße nach Norden nötig?“, „was ist mit Solarenergie auf den Dächern?“, „wie sieht es mit Ärzten aus?“. Im Sekundentakt erschienen die Fragen der Bürger zu den Planungen für das zweite Baugebiet in Freiham auf dem Bildschirm. Die Stadt hatte bei einer virtuellen Informationsveranstaltung das Vorhaben vorgestellt. Dabei konnten Fragen im Chat gestellt werden. Während die erste Bauphase in Freiham Nord in vollem Gang ist und die Skyline dort von Kränen geprägt ist, geht es im Hintergrund mit den Plänen für den zweiten Teil weiter.

Wie im ersten Realisierungsabschnitt soll auch der zweite in zwei Bauabschnitte geteilt werden. Derzeit wird auf 27 Hektar Fläche der Bebauungsplan für etwa 3.000 Wohnungen aufgestellt. Insgesamt sollen im Bereich südlich des Hörwegs, westlich der Aubinger Allee, nördlich der Annemarie-Renger-Straße und östlich des geplanten Landschaftsparks 7.000 Wohnungen für mehr als 14.000 Einwohner, zwei Grundschulen, eine Mittelschule, eventuell noch eine weiterführende Schule, zwölf Kitas, Geschäfte und soziale Einrichtungen entstehen. Einige Bürger äußerten Bedenken, ob die Schulen für die vielen neuen Familien ausreichen werden. Andere hätten gerne eine extra Polizei- und Rettungsstation und ein weiteres Senioren- und Pflegeheim gehabt. Das wird es aber nicht geben.

"Bebauung wird dicht und hoch"

Geplant sind vier- bis achtstöckige Häuser. „Die Bebauung wird dicht und hoch“, erklärte Sabine Steger vom Planungsreferat. Die Einwohnerdichte brauche man, um die S- und U-Bahn zu rechtfertigen. Dafür versprechen die Architekten grüne Innenhöfe, Vor- und Dachgärten sowie Grünflächen und natürlich den großen Landschaftspark. Für einen Badesee läuft eine Machbarkeitsstudie.

Die hohen Häuser sollen entlang der Aubinger Allee, dem Autobahnzubringer und dem Landschaftspark entstehen. An der U-Bahn-Station wird das Zentrum errichtet. Die Baufelder gehören zu 89 Prozent der Landeshauptstadt München. Elf Prozent sind in Privatbesitz. Die Befürchtungen Freiham könnte zu einer Schlafstadt werden, widersprach Steger. Vorgesehen seien Läden und Dienstleister in den Erdgeschossen „und es wird zentrale Geschäftsbereiche geben“. Die Sorgen, dass Freiham das „Neuperlach des Westens“ werden könnte, wurden zurückgewiesen. Dafür würden schon die vielen Wohnungsbaugenossenschaften sorgen.

Autobahn-Anbindung nötig

75 Prozent des Verkehrs sollen die Neubürger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen und lediglich 25 Prozent mit dem Auto. Bei 25.000 Einwohnern, die Freiham Nord einmal bevölkern sollen, befürchten die Bürger trotzdem starken Verkehr. Viele Fragen gab es rund um die U-Bahn und den ÖPNV und der Anbindung, von der ein Bürger befürchtete, dass sie „Tür und Tor dem Verkehr durch Freiham öffne“.

Robert Adam vom Planungsreferat betonte, dass die Autobahn-Anbindung nötig sei, um Verkehr auf das überregionale Straßennetz zu lenken. Er hofft auf Entlastung durch die Erweiterung der A 99. Was die Anbindung an Aubing betrifft, so laufen Untersuchungen, ob sie über die Georg-Böhmer-Straße oder über eine in den Chats kritisch bewertete Ortskernumfahrung günstiger wäre. Im Oktober ist dazu eine Bürgerinfo, informierte Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel. Ob die Kaltluftschneise durch die Bebauung gefährdet sei, wollten einige wissen, ohne diese würde der Münchner Westen aufgeheizt. Das Thema werde berücksichtigt und Gutachten erwartet, so die Antwort.

Die Pläne liegen bis Dienstag, 8. Juni öffentich aus und sind im Internet zu finden unter www.muenchen.de/auslegung. Anfang 2024 könnte der Stadtrat den ersten Bauabschnitt beschließen.


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