Pläne für Alte Schule
Sanieren im Bestand oder mit einem "Schuppen" erweitern
Ihre Sanierungspläne für das 200 Jahre alte „Alte Schulhaus“ im ensemblegeschützten Ortskern Aubing stellte die Stadt im Rahmen einer Infoveranstaltung im Ubo9 vor. Dabei präsentierte sie drei Varianten: Sanierung am Bestand oder ein kleinerer oder größerer Anbau. Außerdem soll der Garten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Für das Bayerische Rote Kreuz (BRK) und den Mieter im Obergeschoss des Gebäudes gab es eine gute Nachricht: Sie dürfen bleiben. Bei den Besuchern stießen die Pläne auf Wohlwollen. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden.
Bei zwei der Varianten soll der Anbau aus den 1960-er Jahren einem neuen Gebäudeteil weichen. Entweder könnte der BRK-Lehrsaal aus dem Erdgeschoss des Bestandsgebäudes dahin ausgelagert werden, falls die Variante kleiner geplant wird, könnten Umkleiden und Wachraum dorthin verlagert werden. Mit einer Holzfassade soll der Anbau im Stil eines Schuppens errichtet werden, erklärte Architekt Florian Latsch vom Architekturbüro Baur&Latsch. Bei der sogenannten Basisvariante soll bei der Sanierung der an das Haus angefügte Anbau bestehen bleiben, aber die Raumaufteilung im Inneren verändert werden.
Außerdem werden die Fenster ausgetauscht. An den Originalbau sollen Sprossenfenster mit Holzläden sowie Rankgitter erinnern.
Ein besonderer Fokus wird auf die Außenanlagen gelegt. Der Vorgarten könnte um einen kleinen Platz vergrößert werden und der schöne alte Garten könnte im nördlichen Bereich für die Bevölkerung geöffnet und mit Sitzbänken ausgestattet werden. Eventuell könnte auch die ehemalige Wegeverbindung von der Alto- zur Liedlstraße reaktiviert werden. Doch da dafür im Garten Grünflächen aufgegeben werden müssten und ein bestehendes Bodendenkmal berührt werden würde, müsste das Ganze noch gründlich diskutiert werden. Auch die Stellplatzfrage ist noch nicht abschließend geklärt.
Kommunalreferentin Kristina Frank hatte in einer Pressemitteilung versprochen, die Bürger bei der Entscheidungsfindung für „Aubings prägendstes Gebäude“ mitzunehmen. Sie sollen über die Planungsschritte informiert werden. Fest stehe, dass bei der Sanierung das Grundstück zur Straße hin aufgewertet und der Garten erhalten werde, so Frank. Das Kommunalreferat hat dafür ein städtebauliches Gesamtkonzept beauftragt.
Bei den Baumaßnahmen an der Alten Schule soll auf alle Fälle die für Aubing prägende wechselvolle Geschichte des Gebäudes berücksichtigt werden. Das Haus beherbergte schließlich die erste eigene Dorfschule Aubings, hier wohnte der Mesner, die Dillinger Franziskanerinnen nutzten das Gebäude als Kloster, später wurde es Polizeidienstelle, „Kinderbewahranstalt“, die Volkshochschule belegte Zimmer für Kurse und heute ist das Aubinger BRK hier beheimatet.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH