Party zum Abschluss
Straßenfest und Schaufenstergalerie im Ladenzentrum
Für viele war es bereits ein Abschied vom Ladenzentrum in der Wiesentfelser Straße: Im Rahmen des wegen Corona als „Lightversion“ konzipierten „Sommer, Sonne, Straßenfest“ fanden hier vom 2. bis 5. September unter Pandemie-Sicherheitsregeln kulturelle Veranstaltungen statt. Die bunten Fähnchen, Lampions und Sitzmöbel im Innenhof der Gebäude konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die letzten Monate des Ladenzentrums angebrochen sind. Die meisten Geschäfte stehen leer oder werden nur noch temporär zum Beispiel als Ausstellungsfläche genutzt. Für das Straßenfest wurde das Areal aber noch einmal gehörig geschmückt und belebt.
Stadtteilmanagement und Kultur-Streetwork hatten ein buntes Programm jeweils von 16 bis 22 Uhr auf die Beine gestellt, um wenigstens ein wenig Kultur und Spaß als Ausgleich zum ausgefallenen großen Straßenfest zu bieten. Die Besucher konnten Konzerten im leerstehenden NKD-Geschäft oder im Innenhof lauschen, es gab Open-Air-Filmabende, für Jugendliche ein Gaming-Event, Stelzentheater und vieles mehr. Außerdem konnte mitgesungen und mitgetanzt werden.
Immer wieder blieben die Besucher auch vor den Schaufensterausstellungen stehen. In der Fensterfront des ehemaligen NKD gab es eine Dokumentation über die Pläne für das Ladenzentrum. Neben den Wettbewerbsergebnissen zum Neubau des Ladenzentrums konnten die Ergebnisse des Streetart-Projekts für Jugendliche besichtigt werden. Im ehemaligen Teppichladen wurden Werke aus dem Projekt „Ich.Du.Wir.Sie“ ausgestellt. Das Bildungslokal Neuaubing-Westkreuz hatte Migranten zu ihren Wünschen und befragt. Ergänzt wurden die Aussagen mit Lyrik des Poesieparks. Die Ausstellung hängt bis Ende September im Schaufenster.
"Viele neue Leute kennen gelernt"
„Ich fände es gut, wenn wir ein Theater oder Konzerthaus in Aubing hätten“, lautete eine Idee. „Drei Vorschläge“ nannte eine andere Migrantin. Sie regte einen „Gartenraum“ an, „den die Leute und Kinder für Veranstaltungen mieten und dort Geburtstage feiern können“ sowie einen „Nachbarschaftsraum... in dem wir Nachbarn uns immer treffen können“, damit man sich auch bei schlechtem Wetter nicht aus den Augen verliere. Außerdem einen „Arabisch-Kennenlern-Kurs“ mit Infos über Kultur, Sprache und Küche.
„Wir brauchen eine Fußgängerzone. Hier ist zuviel Verkehr“, stand auf einem weiteren Plakat. Und es wurde ein weiterer Park als Kommunikationsort gefordert. Dazu hatte ein junger Autor seine Geschichte der erfolgreichen Integration notiert: „Am ersten Tag haben wir Geschwister Fußball gespielt, am zweiten Tag die deutschen Kinder mit uns, dann am dritten Tag haben wir schon viele Freunde getroffen und bis zum Ende der Woche viele neue Leute kennengelernt… Auch wenn wir Probleme hatten, wir haben uns immer alle im Park getroffen und über unsere Probleme geredet.“
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