Parken und Biken
Bis Oktober läuft ein Test in Lochhausen
Bis Oktober ist der P+R-Parkplatz am S-Bahnhof Lochhausen Teil eines Pilotprojekts. Hier sollen nicht nur die Autofahrer, die mit der S-Bahn weiterfahren wollen, parken können, sondern auch diejenigen, die die letzte Strecke, zum Beispiel in die City oder zum Arbeitsplatz, mit dem Rad zurücklegen möchten. Gerade für Fernpendler ist häufig die gesamte Strecke von der Wohnung zur Arbeit mit dem Rad zu weit. Mit dem neuen P+B-Angebot („Park-and-Bike“) kann, nachdem das Auto abgestellt wurde, das Radl aus der Abstellanlage geholt werden. Ziel ist, dass mehr Nutzer mit dem Fahrrad fahren. „Park-and-Bike“ heißt das Projekt, mit dem die P+R GmbH den Mobilitätswandel unterstützen möchten.
Neben Lochhausen hat die MVG noch die P+R-Parkplätze am Michaelibad, Westfriedhof, Studentenstadt und in Sauerlach (Beginn der Radroute nach München) für die Testphase ausgesucht. Alle P+R-Anlagen verfügen über ausreichende Parkplätze, sowohl für Autos als auch für Fahrräder. Bei der Vorstellung des Projekts in Lochhausen erklärte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Park-and-Ride-Anlagen tragen dazu bei, die Zahl der Autos in der Innenstadt zu reduzieren“. Jetzt werde das „Erfolgsmodell“ um das Fahrrad erweitert. Schließlich wird das Radl als klimafreundliches Verkehrsmittel immer beliebter. Der Geschäftsführer der P+R Park and Ride GmbH, Wolfgang Großmann, berichtete, dass die Idee von Park-and-Bike ursprünglich aus einer durch Corona bedingten Problemlage enstanden sei. Da das Angebot auf so große Resonanz gestoßen war, wurde nun ganz offiziell der Pilotversuch gestartet. Wenn er erfolgreich ist, dann soll er auf weitere Anlagen ausgeweitet werden.
Wissenschaftliche Begleituntersuchung
„Park and Bike“ habe viele Vorteile. Während beim P+R der Parkplatz in unmittelbarer Nähe von einem Bahnhof liegen müsse, sei dies beim Bike-and-Ride nicht nötig. „Die fehlenden Flächen in Bahnhofsnähe sind eines der zentralen Probleme des weiteren Ausbaus von Park-and-Ride Anlagen. Da beim Umstieg vom Auto auf das Fahrrad diese Bahnhofsnähe nicht nötig ist, ergeben sich neue Standortmöglichkeiten für den Umstieg auf umweltgerechte Mobilität“, freute sich Großmann. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Frankfurt University of Applied Science begleitet. Professorin Petra Schäfer und ihr Team werden die Nutzer mit einem Online-Fragebogen zu ihren Erfahrungen interviewen. „Wir haben uns gerne dazu bereit erklärt, da die Idee die P+R-Plätze auch für Verkehrsteilnehmer zu öffnen, die mit dem Fahrrad die letzte Strecke zum Arbeitsplatz zurücklegen, neuartig ist und den umweltfreundlichen Weg in die Stadt unterstützt“, sagte sie.
Die P+R Park and Ride GmbH ist das Serviceunternehmen der Landeshauptstadt München zum Thema Parken. Das 1992 gegründete Unternehmen betreut mehr als 14.000 P+R-Stellplätzen in und um München und fast 5.000 Fahrradstellplätze.
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