Noch ein Schulcampus
Weitere Lerneinrichtungen im 22. Stadtbezirk geplant

Die Grundschule an der Gustl-Bayrhammer-Straße war die erste Bildungseinrichtung im neuen Stadtviertel Freiham. (Foto: pst)
Er wurde als größtes Schulbauprojekt Münchens gefeiert – der Schulcampus Freiham mit seinen unterschiedlichen Schularten von Grund-, über Real- und Förderschule bis zum Gymnasium. 2019 wurde er eröffnet und etwa 3.000 Kinder und Jugendliche können hier zur Schule gehen. Trotzdem reichen die Plätze auf Dauer nicht aus. Deswegen plant München in Rahmen seines vierten Schulbauprogramms weitere Lerneinrichtungen im 22. Stadtbezirk. Unter anderem soll es neue Mittel- und Grundschulzüge sowie eine Außenstelle des Sonderpädagogischen Förderzentrums geben.
Die langgezogenen weißen Schulgebäude entlang der Bodenseestraße, die Mensa, Bibliothek, der Pausenhof und der große Sportpark bilden seit 2019 das Entrée zu dem neuen Stadtviertel Freiham. Doch der Bildungscampus droht bereits in einigen Jahren aus allen Nähten zu platzen. Der 22. Stadtbezirk wird nämlich gehörig wachsen. Derzeit wird der zweite Bauabschnitt von Freiham Nord geplant. Spätestens wenn die letzten der etwa 30.000 Neubürger das Viertel bevölkern, werden die bestehenden Schulplätze nicht mehr reichen. Bereits jetzt werden deswegen neue Schulen geplant. So soll ein Systembau an der Hans-Dietrich-Genscher-Straße den Bildungscampus in Kürze entlasten. Schließlich benötigen die Kinder aus den geplanten Flüchtlingsunterkünften in Freiham einen Schulplatz und wegen der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) statt des G8 braucht das Gymnasium Freiham zusätzliche Klassenräume.
Der zweite Realisierungsabschnitt von Freiham Nord soll auch einen Schulcampus bekommen. Hier sollen eine dreizügige Mittelschule und eine fünfzügige Grundschule entstehen sowie eine zweizügige Außenstelle des Sonderpädagogischen Förderzentrums München-West.
Aber nicht nur in Freiham wird gebaut. Auch am Dreilingsweg in Pasing, bei dem ein kleiner Teil zu Aubing gehört, soll ein neues Wohngebiet entstehen. Die Erst- bis Viertklässler werden der Grundschule „An der Schäferwiese“ zugeordnet. Diese soll um einen Zug erweitert werden und eine weitere Sporthalleneinheit bekommen. Bei allen Maßnahmen soll das Lernhaus-Prinzip weitergeführt werden. Außerdem wird auf eine naturnahe Gestaltung der Pausenhöfe geachtet. Das bedeutet weniger Asphaltflächen, mehr Entsiegelung und Naturerlebnisse. Nach dieser Maxime sollen auch die Pausenhöfe anderer Schulen aufgewertet werden.
Die Maßnahmen in Freiham sind nur ein Teil des vierten Schulbauprogramms der Landeshauptstadt München. Insgesamt sind münchenweit acht große Baumaßnahmen geplant. Dabei werden zehn Schulgebäude errichtet. Zehn Schulzüge sollen an Grundschulen entstehen, drei an Mittelschulen und einer an einem Gymnasium. Sie werden 595 Millionen Euro kosten. Seit 2016 engagiert sich die Stadt beim Schulhausbau. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Mit der beeindruckenden Anzahl von nun schon über 100 Schulbauprojekten setzen wir in München das deutschlandweit größte kommunale Bildungsbauprogramm um.“
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