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Neue Schule und Sporthalle

Lochhausener fordern mehr Infrastruktur

Die Grundschule an der Schubinstraße wurde vor ein paar Jahren erweitert. (Bild: pst)

Es sei ein „lebenswerter Wohnort“, der in der Stadtplanung seit längerem vernachlässigt werde. Die Rede ist von Lochhausen/Langwied. In den nächsten zehn Jahren wird sich hier die Bevölkerung verdoppeln. Grund sind die Neubaugebiete Federsee-/Henschelstraße, Osterangerstraße, Spatzenwinkel und das Planungsgebiet Keltenafferstraße. „Die rasante Zunahme der Bevölkerung wird nicht mit den benötigten Infrastrukturmaßnahmen flankiert“, heißt es in einem Schreiben der Bürgervereinigung Lochhausen/Langwied an den Bezirksausschuss 22. Sie fordert eine zweite Grundschule sowie den Neubau einer Dreifachturnhalle oder Mehrzweckhalle in Lochhausen. Für beide Anliegen werden derzeit Unterschriften gesammelt. Außerdem gibt es die Möglichkeit sich auf der Plattform „Open Petition“ im Internet einzutragen.

Bereits im Schuljahr 2025/26 könnte es etwa 530 Grundschulkinder geben, das wären fast 200 Kinder mehr als derzeit, argumentieren die Initiatoren. Die Schubinschule habe nur Platz für 450 Kinder. Auch der Hort für 50 Kinder, der in dem Neubaugebiet geplant ist, würde den Bedarf bei weitem nicht decken.

Als Standort für eine Schule schlägt die Bürgervereinigung „Lola“ die Südseite der Bahnlinie München-Augsburg vor. Hier könnte das Gelände der ehemaligen Manzinger Papierfabrik an der Ziegeleistraße verwertet werden. Diese 22,5 Hektar große Fläche gehört der Stadt. Damit hätte Lochhausen auf jeder Seite der Bahnlinie eine Schule, „das Einzugsgebiet wäre optimal aufgeteilt“. Ein Problem ist, dass in der ökologischen Vorrangsfläche, die zur Hälfte wegfallen würde, seltene Schmetterlinge und Zauneidechsen leben. Die Flächen müssten andernorts kompensiert werden, schlagen die Initiatoren vor.

Wartelisten beim Sportverein

Außerdem fordern die Lochhausener eine neue Dreifach- oder Mehrzweckhalle. Derzeit gibt es nur die Schulsporthalle an der Grundschule am Schubinweg. Sie wird von der Schule zwischen 8 und 16 Uhr genutzt. Freitags belegt ein Kindergarten die Halle zwischen 12 und 16 Uhr und in den Nachmittags- und Abendstunden wird die Halle von Vereinen wie dem Sportverein Lochhausen (SVL) genutzt. Sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport sind die Hallenkapazitäten zu wenig. Manche Klassen haben deswegen Sportunterricht im Klassenzimmer. Auch der SVL kann die steigende Nachfrage nicht erfüllen. Für manche Sportgruppen gibt es bereits Wartelisten. Als mögliche Standorte für eine Halle hat die BV-Lola den ehemaligen Bauhof Lochhausen, das Manzinger Gelände, das Baugebiet Keltenafferstraße oder eine Erweiterung der Einfachturnhalle der Grundschule vorgeschlagen.

Die beiden Anliegen wären seit Jahren immer wieder erfolglos bei der Stadt vorgebracht worden, kritisieren die Sprecher. Während „die für die Stadt profitablen Wohngebiete ohne viel Aufhebens genehmigt wurden, wartet die dazugehörige kostenintensive Infrastruktur bis heute auf den politischen Willen in der Durchsetzung“. Damit möchten sich die Bürger nicht mehr abspeisen lassen. Sie fordern ein „proaktives Handeln der Landeshauptstadt München“. Die BV-Lola (info@bv-lola.de) trifft sich einmal im Monat jeweils dienstags um 19.30 Uhr. Die nächsten Termine sind am 1. Februar und am 8. März.

 

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