Nachbesserungen für Freiham
Bürgervereinigung befürchtet Verkehrskollaps
Beim Thema Verkehrsanbindung von Freiham an Aubing bedarf es nach Ansicht der Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing dringend einer Korrektur. Jetzt hat sich der Verein mit seinem Anliegen an Oberbürgermeister Dieter Reiter gewandt. In neun Punkten listet der Verein seine Kritikpunkte auf. Freiham sei ursprünglich für eine Einwohnerzahl von 20.000 Einwohnern genehmigt worden. Dies sei Grundlage der Verkehrsplanungen. Mittlerweile sei aber von Einwohnerzahlen bis zu 30.000 die Rede. Deswegen erwartet die Bürgervereinigung, dass die bisherige Planung an die neuen Zahlen angepasst werde.
Auch das Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2012 sei überholt. Die prognostizierten Zahlen zum Verkehrsaufkommen seien bereits 2017 übeschritten worden, so dass ein aktuelles Verkehrsgutachten erstellt werden müsse. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die A 99 und die A 96 in den Stoßzeiten bereits heute durch die überregionalen Verkehre „dicht“ seien. Verkehrsprobleme durch Freiham „können nicht gelöst werden, indem man den Verkehr nach Aubing ableitet“, kritisierte Karin Binsteiner, Vorsitzende des Vereins, in dem Brief.
Keine Option sei es, wenn der Verkehr aus Freiham durch eine neue Unterführung in Verlängerung der Aubinger Allee (unter der S4 hindurch) nach Aubing über die Georg-Böhmer-Straße und die Eichenauer Straße sowie im Anschluss über weitere Straßen abgeleitet werde. „Diese Dorfstraßen sind schon jetzt durch überörtlichen Verkehr oft zu Hauptverkehrszeiten verstopft.“ Befürchtet wird außerdem, dass die Verkehrsberuhigung im Aubinger Dorfkern durch den „programmierten Dauerstau in der Altostraße, wenn der Verkehr aus Freiham darüber abgewickelt werden soll“, ad absurdum geführt werde.
"Massiver Eingriff in das Eigentum"
Die Bürgervereinigung bemühe sich seit 30 Jahren, dass Aubing barrierefreie Bahnzugänge erhält. Durch den Ausbau der Georg-Böhmer-Straße zur Verkehrsableitung von Freiham werde die fußläufige Verbindung zwischen Aubing und Neuaubing und dem Aubinger Bahnhof erheblich erschwert, kritisiert die Bürgervereinigung. „Ohne eine nähere Untersuchung“ könne auch die Bahnunterführung Limes-/Altostraße nicht durchgeführt werden. Die Baumaßnahme sei nämlich nur mit einem „massiven Eingriff in das Eigentum der umliegenden Anlieger“ durchzuführen. Schließlich müsste nicht nur die Limesstraße, sondern auch sechs Seitenstraßen und Hauszugänge angepasst werden.
Die Rahmenbedingungen für die Machbarkeitsstudie seien der Öffentlichkeit noch nicht vorgestellt worden. „Wir erwarten, dass unverzüglich – vor Auftragsvergabe die Bürger mit ihren Ortskenntnissen daran beteiligt werden“, heißt es in dem Schreiben. Dabei sollen auch die Kindergärten berücksichtigt werden, denn diese „liegen größtenteils an Hauptbrennpunkten des Verkehrs in der Ortschaft“.
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