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Mehr Bäume für Aubing

Bürger sollen Standorte nennen

Nach vielen Jahrzehnten kann aus einer kleiner Eiche ein solch staatlicher Baum werden. (Bild: pst)

Im gesamten Stadtviertel 22 schießen Gebäude wie Pilze aus dem Boden. Wenn in etwa 30 Jahren ganz Freiham Nord bebaut sein wird, dann werden soviele Häuser im Quartier stehen, dass rund 25.000 Menschen darin wohnen können. Aber auch Aubing, Neuaubing, das Westkreuz, Lochhausen und Langwied werden zunehmend zugepflastert. Damit der Beton nicht überhand nimmt, bittet der Baumschutzbeauftrage des Bezirksausschusses 22, Siegfried Liedl (Grüne), die Bürger das Baureferat Gartenbau bei der Suche nach geeigneten Standorten für neue Bäume zu unterstützen. Überall will die Stadt neue Bäume pflanzen – in Parks genauso wie an Straßenrändern oder auf öden Plätzen.

Das frische Grün soll aber nicht nur optisch den Straßen und Häusern etwas entgegensetzen, die „belebende Wirkung von Bäumen in der Stadt ist ungeheuer wichtig“, erklärte Liedl, der sich im BA bereits seit 1985 für Bäume einsetzt. „Alleen sollen erhalten bleiben und neue hinzu kommen“, fordert er. Aber auch Ideen für Einzelbäume sind gefragt.

Gut für Klima und Luft

Es gibt viele Gründe, die für mehr Bäume sprechen. Liedl erklärte, dass diese nicht nur für bessere Luft, sondern auch für ein besseres Klima sorgen. Seine Aussagen werden von Experten bestätigt. Schon ein rund 20 Meter hoher Baum produziert etwa 10.000 Liter Sauerstoff am Tag, dabei bindet er Co2, was sich positiv auf das Klima auswirkt. Als „grüne Lunge“ filtern Bäume Staub aus der Luft und geben diesen über den Regen in den Boden ab. Im Sommer spenden die vielen Blätter einen wohltuenden Schatten. Das ist erfrischend für Menschen, aber auch für die vielen Tiere – von Eichhörnchen, Fledermaus und Vogel bis zu Insekten, Würmern und Amphibien – die sich den Baum als Lebensraum aussuchen. Für viele ist der Baum auch eine Futterquelle, beispielsweise wenn er im Sommer blüht und Bienen Nektar bietet oder wenn er im Herbst Früchte, Nüsse und Samen abwirft. Nicht zuletzt sind Bäume ein Balsam für die Seele. Bei Waldspaziergängen machen Betroffene die Erfahrung, dass sich zwischen den Blättern der Blutdruck reguliert und der Stresslevel abfällt.

Ortsprägende Bäume

Im Stadtbezirk 22 gibt es bereits einige so ortsprägende Bäume, dass sie von der Stadt München als Naturdenkmäler unter besonderen Schutz gestellt wurden. Das ist beispielsweise die große Silberweide in Langwied, zwei staatliche Mehlbeeren in der Grünanlage an der Papinstraße sowie eine wunderschöne Hängebuche in der Eichenauer Straße. Dazu kommt eine Vielzahl an anderen gut gewachsenen Bäumen wie die teilweise 140 Jahre alten Bäume am Giglweg, die zwischen Bahnhof und Kirche Sankt Quirin stehen oder die Bäume in der Aubinger Lohe. Auf dem Plateau des Teufelsbergs stehen beispielsweise fünf circa 20 Meter hohe und über 100 Jahre alte Eichen.

Bis Anfang März sollen Vorschläge für neue Baumstandorte an Siegfried Liedl unter der Mail-Adresse baeumefueraubing@web.de mitgeteilt werden. Der Baumschutzbeauftrage wird die gesammelten Vorschläge dann weiterleiten.


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