Lochhausen wächst weiter
Neue Wohnungen an der Osterangerstraße geplant
Lochhausen soll weiter wachsen. Dem Bezirksausschuss 22 stellte Steffen Kercher, Referat für Stadtplanung, ein neues Baugebiet vor, das die Stadt in ein Wohnviertel mit 390 Wohnungen verwandeln möchte. Das sechs Hektar große Planungsgebiet liegt zwischen der Osterangerstraße und der nördlichen Lochhausener Straße. „Wohnen am Osteranger“ lautet der Projektname.
Eine Entscheidung darüber gibt es noch nicht. „Wir wollten vor dem Aufstellungsbeschluss das Feedback aus dem Bezirksausschuss“, sagte Planer Kercher. Erste Ideen und ein potenzieller Investor wurden bereits gefunden. „Wir wollen die Fläche nicht in einen Siedlungsteppich verwandeln“, versprach Kercher. So sind vier Hofstrukturen geplant, um die sich die „kleinteiligen“ Häuser gruppieren könnten. 30 Prozent der Gebäude sollen Reihenhäuser sein, der Rest vier- bis fünfstöckige Geschosswohnungen. Eine Kindertageseinrichtung und ein Quartiersplatz mit Geschäften sollen das Ganze abrunden. Für die Autos wird es eine Tiefgarage geben. So kann möglichst viel Grünfläche bewahrt werden.
Abstand von der Stromtrasse
Ein Problem besteht allerdings: Durch das Planungsgebiet verläuft eine 110-Kilovolt-Stromleitung und unter einer solchen Trasse möchte niemand wohnen. „Die Wohnungen werden deswegen davon einen Abstand von 25 bis 30 Metern haben“, erklärte Kercher. Außerdem soll das neue Wohnviertel eine Schallschutzwand zur Lochhausener Straße hin bekommen.
Jetzt ist der BA im Rahmen einer förmlichen Beteiligung dazu aufgerufen, seine Meinung zum Projekt zu äußern. Auch die Bürger sollen beteiligt werden. Es wird einen „moderierten Bürgerworkshop“ geben. Dabei sollen ähnlich wie beim Projekt „Aubing Mitte“ Styropormodelle zur Veranschaulichung bereit gestellt und die Anregungen der Bürger an Thementischen gesammelt und in die Planung aufgenommen werden. Der Satzungsbeschluss könnte dann im Jahre 2017 gefasst werden.
„Bei uns liegen die wenigen noch freien Flächen in der Stadt, die es im Augenblick noch gibt“, sagte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel. Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings ändern. Derzeit gibt es bereits drei große Bauprojekte in Lochhausen: Neue Wohnviertel sollen am Spatzenwinkel, an der Henschelstraße und an der Paulaner Brauerei entstehen. Auch an der südlichen Lochhausener Straße gibt es noch Kapazitäten.
Angesichts dieser Verdichtung bemängelte Jürgen Umseher (CSU) die „nichtvorhandene Infrastruktur“ in Lochhausen. „Wie sollen da 390 neue Wohnungen eingegliedert werden?“. BA-Kollege Johann Sauerer stimmte zu. Er befürchtete Engpässe in den Grundschulen durch die Zuzüge.
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