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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Lasst uns reden“
Eine Woche gegen den Rassismus
Die Idee hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SOS-Familien- und Kindertageszentrum Neuaubing und des Familienstützpunkts schon lange. In dieser Woche ist aus der Idee Realität geworden. Zum ersten Mal findet in der Einrichtung eine Anti-Rassismus-Woche statt. “Miteinander – Füreinander – Nebeneinander?“ lautet das Motto, dazu kommt der Aufruf: „Lasst uns reden!“. Noch bis zum Freitag, 30. November, finden dazu Aktionen in der Wiesentfelser Straße 68 statt.
Ziel ist es Rassismus jeglicher Art zu verhindern, beziehungsweise abzubauen und das gehe am besten durch Kennenlernen und miteinander in Kontakt kommen, so die Initiatoren. In Aubing leben besonders viele Bürger aus unterschiedlichen Kulturen. Deswegen soll in dem seit Jahrzehnten multikulturell geprägten Stadtteil mit der Aktionswoche ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden.
Zur Einstimmung gab es für die Mitarbeiterinnen des SOS-Familien-Kindertageszentrums einen Auftakt-Workshop, in dem sie fachliche Infos und praktische Tipps für die Vermittlung des Themas bekamen. Zum Beispiel wurde ihnen eine "Toleranz-Ampel" vorgestellt, bei der Impulse wie "Ablehnung" oder "Gleichgültigkeit" und die Reaktionen darauf hinterfragt und in "rot" (Intoleranz), "gelb" (Scheintoleranz) und "grün" (Toleranz) eingeordnet wurden.
Die Anti-Rassismus-Woche begann bunt, denn die Besucher kamen in ihrer Landestracht ins Mehrgenerationenhaus und informierten bei Tänzen und Musik im Café International über ihre Kulturen. Anschließend tanzten Kinder und Erwachsene gemeinsam beim türkischen Tanzkurs.
Leckerbissen aus aller Welt
Am nächsten Tag ging es bei der Anti-Rassismus-Woche getreu des Leitspruchs "Liebe geht durch den Magen" um typische Speisen aus der jeweiligen Heimat der Besucher. Beim internationalen „Mitbring-Frühstück“ bog sich der Tisch angesichts der Leckerbissen aus aller Herren Länder. Während die Kinder spielten, diskutierten die Besucher zum Thema „Die Rolle von Müttern im gesellschaftlichen Umfeld“. Anlass zu Diskussionen gab am Nachmittag auch der Film „Monsieur Claude und seine Töchter“. Diese Komödie handelt um interkulturelle Hochzeiten mit scheinbar „unpassenden“ Ehemännnern.
Reisen in andere Länder
Zu einem Austausch über die Erfahrungen, die man bei Reisen in andere Länder machen kann, laden die Initiatoren am Donnerstag, 29. November, ab 9.30 Uhr in die Kaffeestube ein. Und ab 11.30 Uhr gibt es ein Kreativangebot. Am Nachmittag wird ab 15 Uhr das Kindertheater „Der Hase und der Igel“ im Familien-Café „Schaug‘ eina“ gezeigt.
Den Höhepunkt der Anti-Rassismus-Tage bildet am Freitag, 30. November, ein Workshop zum Thema „Beschäftigung mit Rassismus und Stammtischparolen“. Beginn ist um 15 Uhr. Die Veranstaltung, die offen für alle ist, endet um 18 Uhr. Veranstaltungsort ist die Kaffeestube der Einrichtung. Am Vormittag können die Besucher ab 9.30 Uhr ihre „Zukunftswünsche“ als Collage basteln. Außerdem gibt es zwischen 12.30 und 14 Uhr einen internationalen Mittagstisch für alle.
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