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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Kultur in den Baracken
Künstler öffnen Ateliers in der Ehrenbürgstraße
Es werde anders sein als in den letzten Jahren, „aber sicher wird es schön, spannend, anregend und interessant“, verspricht Peter Heesch, Vorstand des Vereins Fauwe (freie Ateliers und Werkstätten Ehrenbürgstraße). Nach der Zwangspause wegen Corona dürfen die Künstler und Künstlerinnen nach zwei Jahren wieder zu offenen Ateliertagen einladen und damit die Tradition, die es seit 2007 gibt, fortsetzen.
Von Freitag 1., bis Sonntag, 3. Oktober, sind Kunst-, Kultur- und Geschichtsfreunde auf das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in der Aubinger Ehrenbürgstraße 9, eingeladen. Folgende Künstler zeigen ihre neuesten Bilder, Objekte, Skulpturen, Keramiken, Fotografien, Stoffe und stehen für einen Austausch bereit: Falk Benitz, Anja Callam, Peter Frisch, Peter Heesch, Stefanie Hirt, Renate Maier, Katrin Mees, Susanne Musfeldt-Gohm, Alzbeta Müller, Markus Nau, Stefan Reitsam und Dorothea Werner sowie als Gäste Frank Engelhardt und Angela Semmler. Die Künstler und Handwerker haben in den vergangenen Jahren „die Geschichte und das Nichtvergessen immer wieder ins Bewusstsein gerückt“, heißt es auf dem Einladungsflyer. Die Ateliertage tragen deswegen ihren Teil zu einer „lebendigen Erinnerungskultur“ bei. Für die Besucher ist die Kombination aus bedrückender Geschichte und die Leichtigkeit der zeitgenössischen Kunst der besondere Charme dieser Veranstaltung.
Buntes Rahmenprogramm
Unter dem Motto „offen für alle“ finden drei Tage lang kulturelle Angebote auf dem historischen Gelände in Aubing statt. Am Freitag, 1. Oktober, sind die Ateliers von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Um 18.30 Uhr beginnt eine Führung über das Gelände. Paul-Moritz Rabe vom NS-Dokumentationszentrum informiert über die Geschichte und das Leben im ehemaligen Zwangsarbeiterlager. Für eine besinnliche Einkehr ist während der gesamten Ateliertage der Erinnerungsraum geöffnet. Ab 20 Uhr endet der Tag mit einem Konzert. Singer-Songwriter Samy Danger, bekannt von der Band Jamaram, spielt Indie-Rock, Folk und Blues.
Am Samstag, 2. Oktober, öffnen die Ateliers zwischen 14 und 20 Uhr. Neben den Ausstellungen wird es auf den Wegen verteilt immer wieder kleinere musikalische Darbietungen und Performances geben. Anja Callam lädt zu ihrer Kunstperformance, die unter dem Motto „Chair ware“ steht, ein. Ab 20 Uhr gibt es ein Konzert mit den vier Bandmitgliedern der Popgruppe „Vitrinenclub“.
Am Sonntag, 3. Oktober, können die Kunstwerke in den Ateliers und Werkstätten zwischen 11 und 17 Uhr bewundert werden. Ein Jazzfrühschoppen mit Weißwurst & Co. ist von 11 bis 14 Uhr geplant. Die Sängerin Ursula Oswald und Gitarrist Paul Brändle sorgen für Musik. Auch an diesem Tag locken Konzerte und Performances an verschiedenen Standorten auf dem Gelände und Anja Callam freut sich auf zahlreiche Besucher für ihre Kunstperformance.
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