Korb für Schweppe
BA 22 lehnt ungünstige Termine für Berufstätige ab
Die Klagen werden immer drängender, die Schulleiter im Stadtbezirk 22 immer verzweifelter. Unter welchen Umständen derzeit an den Aubinger Schulen unterrichtet werden müsse, sei einer wohlhabenden Großstadt wie München nicht würdig, ist das gemeinsame Fazit von Schulen, Eltern und Politikern. Es fehlen Klassenzimmer, es fehlen Mensen, es fehlen Aufenthaltsräume für Ganztagsklassen oder Horte, es fehlt an allen Ecken und Enden.
An der Situation wird sich so bald nichts ändern. Anträge auf provisorische Schulcontainer wurden von der Staddt abgelehnt. Die neuen Schulen in Freiham existieren erst auf den Plänen. Die geplanten Erweiterungen an den bestehenden Schulen sind lange nicht fertig. Ob sie mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein sein werden, ist ungewiss. Schließlich werden im Stadtviertel Aubing eine Reihe von Wohnprojekten realisiert. Tausende neue Wohnungen werden entstehen und zu den neuen Bewohnern werden auch Kinder zählen Angesichts der vom BA als „dramatisch“ bezeichneten Situation hatte noch der alte Bezirksausschuss sich an Schulreferent Rainer Schweppe genannt und um eine Sondersitzung noch vor Pfingsten zu dem Thema gebeten.
Neuer Zeitplan
Bei der ersten Sitzung des neuen Bezirksausschusses lag die Antwort aus dem Schulreferat vor. „Sie werden sich nicht freuen“, warnte Vorsitzender Sebastian Kriesel das Gremium vor. So wurden dem BA zwei Termine an einem Dienstag im Mai à 1,5 Stunden vorgeschlagen. Die Krux an der Sache: Der eine war um 9 Uhr, der andere um 15.15 Uhr. „Solche Termine einem ehrenamtlich tätigem Gremium vorzuschlagen, bei dem die Mitglieder tagsüber arbeiten, ist eine Frechheit“, entgegnete Kriesel. Seine Ratskollegen waren ebenfalls empört, „Unverschämtheit“, „respektlos“, waren einige der Meinungen. Die Frage war nun, ob das Gremium angesichts der prekären Situation „die Kröte schlucken“ oder die Termine ablehnen sollte.
Schließlich beschloss das Gremium, von dem selbst gesetzten Zeitplan abzuweichen. An der Sondersitzung sollten schließlich auch Vertreter der Schulen, Eltern und die interessierte Öffentlichkeit teilnehmen können. Schweppe wurde nun um einen Termin nach den Pfingstferien gebeten, „nicht vor 19 Uhr“. Bis dahin wird das neue Gremium auch genug Zeit haben, um sich in die Materie einzuarbeiten und die aktuellen Schülerzahlen in den Fragenkatalog einzuarbeiten. Denn diese stammten noch aus dem alten Bezirksausschuss. Die Themen reichten von gebundenen Ganztagesklassen, über Übergangsklassen, bis zur Raumnot und den mobilen Reserven.
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