Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Kommt immer wieder mal vor ..."
Schranken bleiben fast zwei Stunden lang bei allen Zugdurchfahrten offen
Eltern sind entsetzt: Am Bahnübergang Hellensteinstraße haben sich am Mittwoch, 22. Juli, die Schranken nicht geschlosssen - auch als um 13.50 Uhr die S-Bahn die Straße querte. "Dass hier nichts passiert ist, grenzt an ein Wunder da der Bahnübergang nebst Fahrzeugen auch einen Schulweg für Grundschüler darstellt", schreibt ein Vater aus Aubing.
Das sagt die Bahn
Die Münchner Wochenanzeiger haben die Deutsche Bahn um eine Klärung gebeten. Ein - für die Öffentlichkeit anonym bleiben wollender - Sprecher der DB Mobility Logistics AG gab dem Münchner Wochenanzeiger gegenüber folgende Stellungnahme zu dem Vorfall ab:
Ausschaltkontakt war gestört
"Bei dem Bahnübergang (BÜ) Hellensteinstraße in Aubing handelt es sich um einen BÜ, der mit Schranke plus Lichtzeichenanlage gesichert ist. Es kann immer mal wieder vorkommen, dass eine solche technische Sicherung gestört ist.
Im vorliegenden Fall funktionierte der Ausschaltkontakt nicht richtig, der mit einem Gleismagneten dafür sorgt, dass sich die Schranken nach der Durchfahrt des Zuges wieder öffnen. Immer wenn irgendeine Störung an einer BÜ-Sicherung vorliegt, bekommt der Lokführer ein Signal, dass er den BÜ nicht ohne weiteres passieren darf.
Zug wird "mobile Schranke"
Vielmehr sieht die Eisenbahn-Betriebsordnung dann folgenden Weg vor, der selbstverständlich auch im vorliegenden Fall eingehalten wurde:
Der Lokführer hält vor dem BÜ kurz an und zeigt mit einem Signalpfiff den Straßenverkehrsteilnehmern an, dass er den BÜ passieren will. Dann fährt er mit Schrittgeschwindigkeit in den BÜ ein. Nach dem sicheren Passieren des BÜ (mit dem Führerstand) - der Zug signalisiert dem Autofahrer quasi als mobile Schranke, dass der BÜ gesperrt ist - beschleunigt der Lokführer seinen Zug und räumt so den BÜ.
Routine schließt Gefahr aus
Eine Gefahr für die Straßenverkehrsteilnehmer kann so ausgeschlossen werden. Ohne dieses Verfahren müssten für die Dauer der BÜ-Störung entweder die Straße oder der Schienenweg gesperrt werden. Um das zu vermeiden, gibt es das beschriebene routinemäßige Verfahren.
Zahlreiche Durchfahrten an offener Schranke
Die Störung dauerte am Mi., 22.07. von 13.38 Uhr bis 15.17 Uhr. Es gab in dieser Zeit zahlreiche solche gesicherten Zugdurchfahrten an der offenen Schranke."
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH