Kein Supermarkt in Altaubing
Bezirksausschuss sucht nach Lösungen
Schlechte Nachrichten für die Bürger in Altaubing. „Wir werden unseren Markt in der Ubostraße zum 30. April schließen“, teilte die Firma Rewe in einem Schreiben mit. Die bauliche Substanz des Supermarkts sei nicht mehr zeitgemäß und entspreche nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Supermarkt. Trotz intensiver Bemühungen seitens des Investors sei das Weiterbetreiben des Markts nach einer Sanierung wirtschaftlich nicht darstellbar. Das liege aber nicht an den Kunden. „Aubing bleibt weiterhin ein sehr interessanter Standort für uns“, versicherte die Sprecherin des Unternehmens.
Mit dieser Aussage will sich Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel nicht zufrieden geben. „Ich werde nichts unversucht lassen, um diesen Standort, der auch mit den weiteren Läden von enormer Bedeutung ist, für die wichtige Versorgung in Aubing zu retten“, versicherte er. Er habe deswegen die Firma Rewe eindringlich aufgefordert, am Standort zu bleiben. „Gerade in den Außenrandbezirken ist eine wohnortnahe Lebensmittelversorgung mit einem Einzelhändler unerlässlich. Ich hoffe sehr, dass sich das Unternehmen entschließt, den Markt fortzuführen oder zumindest einen Nachfolger zu finden.“ Um Unterstützung hat Kriesel auch das Stadtplanungs- und Wirtschaftsreferat gebeten.
Die immer schlechter werdende Einkaufssituation kritisieren die Bürger schon seit Jahren. „Seit geraumer Zeit versuchen wir uns wegen der permanenten Verschlechterung der Nahversorgungs-Situation bei der Verwaltung Gehör zu schaffen“, berichtet Jürgen Müller, Sprecher der Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing. Doch es werde immer schlimmer. „Aus drei Metzgern ist einer geworden“, bedauert er. Für den Supermarkt gebe es zwar Alternativen, „so richtig fußläufig ist das nun alles nicht wirklich“. Jetzt stellte der Bezirksausschuss in seiner letzten Sitzung einen Antrag, dass die Stadt die Nahversorgungssituation in einem Konzept darstellen und die städtischen Bemühungen zu Verbesserungen aufzeigen soll. „In diesem Konzept sind Maßnahmen von Seiten der Stadt aber auch Möglichkeiten von Privaten oder Eigentümern darzustellen, wie die Versorgungssituation gestärkt und verbessert werden kann“, heißt es in dem Antrag.
Mangelnde Nachfrage von Betreibern
Bereits 2018 hat sich der BA um bessere Einkaufsmöglichkeiten im Stadtbezirk bemüht. Die Stadt hatte damals erklärt, dass die Nahversorgung der Stadtbezirke in einem Zentrenkonzept geregelt sei. In Alt-Aubing sollte sie qualitativ verbessert werden, hieß es schon damals und dass der kleine Supermarkt ein „Magnetbetrieb“ wäre. Der Wegfall des Supermarkts könnte deswegen Auswirkungen auf die anderen Geschäfte haben. Um den Dorfkern zu stärken, müsste es neue Geschäfte geben, so die Stadt. Da Nahversorgung allerdings keine Kernaufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge sei, könne die Stadt München hier nicht aktiv werden. Sie könne aber Baurecht schaffen. Versuche in Bebauungsplänen Nahversorgungsmöglichkeiten anzubieten, gab es jedoch mehrere. „Das scheiterte mangels Nachfrage der Unternehmen“, bedauerte Kriesel.
Immerhin hat der BA einem Antrag auf Vorbescheid für ein Geschäftshaus in der Nähe der Unterführung Limesstraße zurgestimmt. Hier soll ein Supermarkt und ein Getränkemarkt entstehen.
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