Kein Ort für Einbrecher
Städtebauliche Kriminalprävention für Freiham
Einbrecher sollen im neuen Stadtteil Freiham keine Chance haben. Die CSU im Bezirksausschuss 22 (BA) weiß auch schon wie: Die aktuellen Erkenntnisse der städtebaulichen Kriminalprävention sollen bei den Planungen des Wohngebiets berücksichtigt werden. Den Antrag an die Stadt unterstützte das Aubinger BA-Gremium in seiner letzten Sitzung einstimmig. "Das Ganze trägt auch zu einem sozialen Klima bei und fördert die Lebensqualität", lobte Barbara Ney von den Grünen. Wie ein Einbrecher abschreckender Stadtteil aussehen könnte, das hat die CSU-Fraktion in ihrem Antrag erläutert. CPTED (crime prevention through environmental design) lautet das Erfolgsrezept. Auf deutsch: Kriminalprävention durch eine Ausgestaltung des Siedlungsraums. "Tatgelegenheiten sollen durch physische und psychologische Barrieren reduziert werden, indem sich für potenzielle Täter Tataufwand und Entdeckungsrisiko erhöhen und sich der Taterfolg verringert. Gleichzeitig soll das Sicherheitsgefühl der Anwohner und Nutzer gestärkt werden", zitierte die CSU aus einem Schreiben der Polizei.
Gut einsehbare Hauseingänge
Wie das konkret für Freiham aussehen könnte, hat die CSU in ihrem Schreiben aufgelistet. Wichtig sei, dass die Häuseranordnung verschiedene Kriterien erfüllt. Aus den Fenstern sollten beispielsweise die Straßen einsehbar sein. Potenzielle Einbrecher könnten sich so nie sicher sein, ob sie nicht von jemanden durch das Fenster beobachtet werden. Spielplätze in den Blockinnenbereichen und übersichtliche Grundstücke mit gut einsehbaren Hauseingängen würden ebenso helfen wie eine gute Straßen- und Wegebeleuchtung sowie unterschiedliche Haustypen. "Einseitigkeit ist prinzipiell zu vermeiden", lautet der Ratschlag der Polizei.
Das gilt auch für die Sozialstruktur der Bewohner. Einbrechern gefallen belebte Orte gar nicht, deswegen ist eine gute Infrastruktur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen, Geschäften und Plätzen, an denen sich Bürger treffen können sinnvoll. Natürlich dürfte es keine "dunklen Ecken" geben. Zäune, Mauern und Hecken dürften keinesfalls so massiv sein, dass sie als Versteckmöglichkeit genutzt werden könnten. "Nutzungsvielfalt in Bauplänen integrieren" lautete eine weitere Forderung der CSU. Wenn nämlich die Siedlung nicht nur eine reine Schlafstadt wäre, sondern es hier auch Arbeitsplätze sowie Freizeitangebote gebe, dann würde die Anonymität eines Wohngebiets gar nicht erst entstehen. Die Bewohner könnten aufeinander und auf ihre Umgebung achten. Die Stadt München soll jetzt bei den Detailplanungen und den Bebauungsplänen für Freiham diese Erkenntnisse einfließen lassen, forderte der BA.
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