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Jetzt sind die Bürger dran

Bürgerversammlung im 22. Stadtbezirk

Grüne Stimmkarten reckten diese beiden Bürgerinnen bei der Bürgerversammlung in der Mensa des Bildungscampus Freiham in die Höhe. (Bild: pst)

„Wir werden der am stärksten wachsende Stadtteil sein“, erklärte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden bei der Bürgerversammlung, die erstmals in der Mensa des Bildungscampus Freiham stattfand. Rund 190 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich über die Projekte und Vorhaben im „22-er“ – wie ihn Habenschaden bezeichnete – zu informieren. Und sie stellten über 20 Anträge. Die meisten drehten sich um Verkehr. Dabei wurde das „große Ganze“, wie die Anbindung von Freiham an Altaubing, thematisiert. Andreas Schweinzer würde sie am liebsten gleich für Autos sperren lassen. „Das Straßennetz Aubings ist nicht für den heutigen Verkehr ausgerichtet“, so Schweinzer. Moniert wurden auch kleinere Probleme wie von Robert Klaus ein fehlender Gehsteig, wodurch Schulkinder auf der Papinstraße gehen müssten und Wolfgang Baum forderte eine „Ruhebank“ an der Hundewiese (Bereich Aubinger, Altenburger, Limesstraße) als Erleichterung für alte Menschen.

Applaus brandete auf, als Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel erklärte, „die Entscheidung für eine Prüfung der Trambahnanbindung halte ich für falsch“. Die Aubinger fordern die Verlängerung der U 5 nach Freiham „und perspektivisch nach Germering“, so Kriesel. Neubürger meldeten sich ebenso zu Wort wie Alteingesessen Uta Wagner, die seit Jahren regelmäßig das Forum der Bürgerversammlung nutzt, um die Barrierefreiheit des Aubinger Bahnhofs anzumahnen. „Nächstes Jahr haben wir die 150-Jahrfeier der Allgäuer Strecke. Da wäre es ein tolles Geburtstagsgeschenk, uns mit einer provisorischen Rampe in Aubing zu beglücken“, erklärte sie.

"Grünzug ist sehr voll"

Weiterer Schwerpunkt waren die Bauvorhaben in Freiham. Die Bürger drängten darauf, dass bei all den Bautätigkeiten Grünflächen und Freizeitangebote nicht vergessen werden. Für Freiham wurden Kino, Schwimmbad und Eislaufplatz gewünscht. Eine Bürgerin sorgte sich, dass Freiham „eine Kleinstadt wird, die keine Lebensqualität hat, weil öffentliche Freizeiteinrichtungen fehlen“. Kriesel sah das ähnlich. In seinem Rechenschaftsbericht mahnte er, „der Grünzug zwischen Freiham und Altaubing ist jetzt schon sehr voll“ und er forderte, „Freiraum zum Durchatmen“ und den versprochenen Landschaftspark, der allerdings wegen des Ausbaus der Autobahn kleiner als geplant werden wird. Kriesel mahnte aber auch Kultureinrichtungen für Lochhausen und Langwied an. „Dort haben wir noch nichts“.

Barbara Ney, Sprecherin vom Regsam-Arbeitskreis Inklusion, wies darauf hin, dass der neue Stadtteil nicht überall barrierefrei sei. „Dies ist leider mitnichten der Fall, wie fertig gestellte Gebäude ergeben haben“, kritisierte sie am Beispiel des Nachbarschaftstreffs.

Dass das Radfahren auch im 22. Stadtbezirk immer wichtiger ist, zeigten die Anträge rund um den Radfahrverkehr. Da wurden mehr Radlständer vor den Supermärkten gefordert sowie eine Radwegeverbindung nach Pasing,

Bei aller Kritik hatte Kriesel auch eine schöne Botschaft für die Bürger. Mit Applaus begrüßten sie die Aussicht, dass noch in diesem Sommer der Biergarten auf Gut Freiham öffnen wird.

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