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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Interesse wieder geweckt
Genossenschaften wollen nach Freiham
"Wie geht es mit den Genossenschaften in Freiham weiter?“, lautete die Frage des Bezirksausschusses an das Baureferat, nachdem keine Bewerbungen für sechs im Frühjahr 2018 ausgeschriebene Grundstücke in Freiham von Genossenschaften eingegangen waren. Der Grundstückpreis für den konzeptionellen Mietwohnbau sei zu hoch gewesen. Die Bauvorhaben wären dadurch unwirtschaftlich. Insgesamt hätten rund 460 Wohneinheiten errichtet werden sollen, teilweise als konzeptionelle Mietwohnungen, als München-Modell und in der staatlichen einkommensorientierten Förderung. Die Grundstücke werden in München einheitlich für 300 bis 600 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche verkauft.
Nun sieht es besser aus. Der Stadtrat hatte nachgebessert und die Grundstücke unter günstigeren Rahmenbedingungen angeboten. Dabei wurde der Anteil des konzeptionellen Mietwohnungsbau reduziert und dafür das München-Modell erhöht. Außerdem hat eine Neubewertung der Grundstückspreise unter Berücksichtigung der gestiegenen Baukosten zu günstigeren Werten geführt. Eine neue Variante des München Modells mit einer auf 60 Jahre verlängerten Bildungszeit sowie die Möglichkeit Grund im Erbbaurecht zu erwerben, haben das Interesse erhöht. Mit den Ergebnissen der Ausschreibung rechnet das Baureferat im Herbst.
Kino und Schwimmbad
Ein Schwimmbad und ein eigenes Kino für Freiham, das regte ein Bürger als Diskussionspunkt für die nächste Bürgerversammlung an. „Durch den Bevölkerungszuwachs in Freiham stellt sich die Frage, inwieweit die Schwimmbäder in Pasing und Germering überlaufen werden“, hatte er in einem Antrag an den BA geschrieben. Außerdem sei ein Kino „in der Mitte dieser neuen Region sicher nicht falsch“.
Freie Fahrt
Durch den Bau der Autobahnausfahrt Freiham-Süd seien vor zehn Jahren „alle seit Jahrzehnten bestehenden Radverkehrsverbindungen zwischen Lochham und Freiham-Süd ersatzlos gesperrt und gestört“, das kritisierte der ADFC (Fahrradclub) in einem Schreiben. Am 1. Oktober werde die Aurelis Gmbh die Flächen für den Radweg an München übergeben. „Wir beantragen mit den Bauarbeiten zum Ausbau des Radwegs sofort nach dem ersten November 2018 zu beginnen“, so die ADFC-Ortsgruppe Würmtal. Das wäre beispielsweise leicht an den Straßen möglich, an denen Sperrvorrichtungen errichtet worden waren.
Neue Grabungen
Die GWG beginnt im Oktober mit den archäologischen Untersuchungen auf ihren beiden Baufeldern (WA 12 und WA 18) in Freiham. Dafür musste eine Schlehenhecke weichen, die aber für den Bau sowieso hätte abgeschnitten werden müssen. Die Untere Naturschutzbehörde hat der Rodung zugestimmt. Auf dem Areal sollen geförderte Wohnungen entstehen.
Krippe satt Kirche
In der Rahmenplanung für Freiham war am nördlichen und südlichen Ende des geplanten „Freihamer Angers“ jeweils eine Kirche oder religiöse Stätte vorgesehen. Allerdings hatte keine Religionsgemeinschaft dafür Bedarf angemeldet. Alternativ hat das Erzbischöfliche Ordinariat der Stadt München vorgeschlagen im Süden ein Bildungszentrum zu errichten. Das teilte das Baureferat dem BA 22 als Antwort auf eine Anfrage mit. Vorgesehen waren eine zweizügige Grundschule, ein dreigruppiger Kindergarten, eine zweigruppige Kinderkrippe, ein katholischer Andachtsraum, ein Bildungscafé und eventuell eine Einfachturnhalle. Durch den Bebauungsplan wurde dafür eine „Anlage für Bildung und religiöse Zwecke“ festgeschrieben. Derzeit prüfe der Grundstückseigentümer, was dort realisiert werden kann. Die nördliche Fläche wird jetzt als allgemeines Wohngebiet mit integrierter Kita ausgewiesen.
Die nächste Sitzung des Bezirksausschusses, BA 22, findet am Mittwoch, 17. Oktober, 19 Uhr (halbe Stunde Bürgeranliegen, dann Tagesordnung) im Ubo 9, Ubostraße 9, statt.
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