Hundetherapeutin Luna im Einsatz

Langsam streichelt Tanja das weiche Hundefell und bewegt dabei ihre Hand vorsichtig von oben nach unten. Golden-Retriever-Hündin Luna schließt genussvoll ihre Augen. Dann sind Jale und Daniel an der Reihe. Was so einfach klingt, ist für die drei Rollstuhlfahrer eine Riesenanstrengung, die ihnen nur mit Unterstützung von ihren Therapeutinnen gelingt. Geduldig führen diese im Therapieraum der Einrichtung die Hand ihrer Patienten, legen die Finger auf das Fell, ermuntern und loben. Seit 2013 gibt es in der Aubinger Förderstätte „Helfende Hände“ die Hundetherapie. Einmal in der Woche kommt Hundetrainerin Monika Petzenhauser mit ihren ausgebildeten Tieren zur Gruppenstunde. Heute übt aber nur Luna, der Hund von Erzieherin Sabine Wolf, mit den Patienten. „Wenn die Hunde in den Raum kommen, herrscht gleich eine ganz andere Atmosphäre“, schwärmt Kathrin Wenz vom Ergo- und Physiotherapeuten-Team des Vereins.

Vor allem der 32-jährige Daniel hat große Fortschritte gemacht. Jahrelang haben die Therapeuten versucht mit grob- und feinmotorischen Übungen die starke Armspastik des schwer mehrfach behinderten jungen Mannes zu verbessern. Erst Therapiehund Luna gelang das Kunststück. Auch an diesem Vormittag. Daniel öffnet ein wenig seine Finger, packt damit ein Leckerli und reicht es Luna. „Toll Daniel!“, lobt Kathrin Wenz während Daniel den weißen Hund anstrahlt. „Diese Therapie macht allen Spaß“, sagt sie.

Tanja, Jale und Daniel werfen noch Bälle für den weißen Hund, greifen nach Ringen, die er ihnen reicht und liebkosen das Tier. Dass sie dabei krankengymnastische Übungen machen, das fällt ihnen gar nicht auf. Am  Schluss sind alle rechtschaffen müde – auch Luna.

Sanftes Naturell und freundlich

Sabine Wolf, Erzieherin im Gruppendienst von Helfende Hände, hat die Hündin vor knapp sieben Jahren als flauschigen Welpen zum ersten Mal in die Aubinger Förderstätte gebracht. Luna hat ein sanftes Naturell, ist verspielt, lernbegierig, geduldig und absolut freundlich – die idealen Voraussetzungen für einen Therapiehund. Lund wird aber nicht nur für die Therapie eingesetzt, sondern auch für die Krisen- und Sterbebegleitung der betreuten Menschen. Der Verein „Helfende Hände“ finanziert die Tiergestützte Therapie durch Spenden. Einer der Gönner ist der Schauspieler Winfried Frey, der unter anderem aus den Serien „Tatort“ und „München 7“ bekannt ist. Frey ist selbst Hundebesitzer und weiß deswegen welch wohltuenden und heilenden Kräfte von einem Hund ausgehen können. „Ich bin beeindruckt“, erklärt er nach der Gruppenstunde und sagt seine weitere Unterstützung zu.