Hier wird Zukunft gemacht

Schon Tage vor der Eröffnung des neuen Stadtteilladens am Westkreuz (Friedrichshafener Straße 11) hätten sich Neugierige die Nasen an den Schaufenstern platt gedrückt. Das berichtete Rosa Kraus bei der Eröffnungsfeier. Die Stadtteilmanagerin ist vielen bereits vom Stadtteilladen in Neuaubing (Limesstraße 111) bekannt. Gemeinsam mit Daniel Genée wird sie nun an einem weiteren Standort vertreten sein.

Neuaubing und das Westkreuz sollen in den nächsten Jahren saniert und zukunftsfähig gemacht werden. Dabei ist die Mithilfe der Bürger erwünscht. „Es ist das größte Sanierungsgebiet in Bayern“, so Ulf Millauer, Geschäftsführer der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung, zu den vielen Bürgern, die gekommen waren, um sich die neuen Räume anzuschauen. Da die beiden Bereiche Westkreuz und Neuaubing so unterschiedlich sind – die Bandbreite reicht von Hochhäusern aus den 60er Jahren bis zu denkmalgeschützten Gründerzeitvillen – rechtfertige dies zwei Stadtteilläden, von denen Millauer hoffte, „dass die Räume vielfältig genutzt werden“. In dem neuen Stadtteilladen können sich die Bürger zum Beispiel über den Stand der Stadtteilentwicklung informieren. Dieses läuft unter dem Namen „Aktive Zentren“.

Einige Projekte stehen bereits fest. Neue Spielplätze und Parks sollen entstehen, der Einzelhandel verbessert und der Zusammenhalt sowie die Identifikation der Bürger mit ihrer Heimat verbessert werden. Ein Schwerpunkt werden energetische Sanierungen sein. Dienstags von 9.30 bis 17 Uhr können sich die Bürger rund um das Thema Gebäudesanierung und Energie-Check beraten lassen. Am Mittwoch ist der Stadtteilladen am Westkreuz von 9.30 bis 19 Uhr und am Donnerstag von 9.30 bis 14 Uhr geöffnet. Dann stehen die Informationen über die Stadtteilentwicklung im Vordergrund. In Neuaubing geht es dienstags von 9.30 bis 17 Uhr um Stadtteilentwicklung, und am Mittwoch (9.30 bis 19 Uhr) sowie am Freitag (9.30 bis 14 Uhr) um Energieberatung. In der Eröffnungswoche hatte es zum Kennenlernen bereits Informationen zum Energieförderprogramm, der Grünplanung und der lokalen Ökonomie (5. März) gegeben.

Projektgruppe hat sich gegründet

Eine gute Nachricht hatte bei der Einweihung Ulrike Klar aus dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung für die Gäste dabei. Sie brachte einen symbolischen Geldkoffer mit, um zu zeigen, dass Stadt, Bund und Länder Mittel für das Sanierungsgebiet zur Verfügung gestellt haben. Hier wünschen sich die Verantwortlichen Ideen von den Bürgern.

Deswegen hat sich eine Projektgruppe Neuaubing-Westkreuz gegründet, die bereits ihre erste Sitzung im Stadtteilladen Westkreuz abgehalten hat. Rund 30 Vertreter der unterschiedlichsten Gruppierungen (Verwaltung, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) sollen die Sanierungen konzeptionell und aktiv begleiten und dabei Projekte „mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität im Sanierungsgebiet“, finden. So heißt es in der Geschäftsordnung.

Unter den Beteiligten ist auch Anne Hirschmann, ehemaliges Bezirksausschussmitglied, die am Westkreuz wohnt. Sie appelliert an Bürger mit Migrationshintergrund in der Projektgruppe mitzumachen. Auch wer sich nicht in der Projektgruppe beteiligt, kann aktiv werden. Es gibt ein eigenes Budget, den „Verfügungsfonds“, für kleinere stadtteilbezogene Projekte. Der Stadtteilladen ist übrigens nicht für die Ewigkeit geschaffen. Sobald die Sanierungen fertig sind, wird der Laden geschlossen, die Stadtteilmanager ziehen in andere Stadtviertel und die Projektgruppe löst sich auf.